Schon schummrig

Als mich vor kurzem mehrere alarmierte Whatsapps erreichten, in denen besorgte Freunde mich darauf h

28.09.2016

Von Angelika Brieschke

Als mich vor kurzem mehrere alarmierte Whatsapps erreichten, in denen besorgte Freunde mich darauf hinwiesen, dass Whatsapp „nun doch Daten mit Facebook teilen“ würde, war ich einigermaßen überrascht. Nicht darüber, dass Whatsapp das macht, sondern darüber, dass das Unternehmen das jetzt offiziell zugibt. Denn ehrlich gesagt, bin ich davon ausgegangen, dass die genau das tun. Schließlich ist das das Geschäftsmodell von (digitalen) Umsonstdiensten: Dienstleistung gegen Daten – für Werbung.

Das finde ich zunächst mal nicht verwerflich, denn wenn die Nutzer eines Dienstes selbst kein Geld dafür ausgeben möchten, muss das Unternehmen nach anderen Möglichkeiten schauen, wie es seine Mitarbeiter bezahlen kann. So ein Onlinedienst läuft ja nicht einfach von alleine.

Daten sind in unserer schönen, digitalen Umsonst-Welt das neue Zahlungsmittel geworden. (Das waren sie im Übrigen auch in der analogen Welt schon, sonst hätte sich Adresshandel nie gelohnt.)

Aber: Bei der rigorosen Sammelwut von Unternehmen, deren Hauptsitz in Ländern ist, denen unser Datenschutz-Empfinden in Deutschland doch recht fern ist, wird einem schon schummrig. Was, fragt man sich, kann man mit diesen vielen persönlichen Daten eigentlich alles anfangen? Da ist es schon mal beruhigend, dass deutsche Datenschützer dem amerikanischen Unternehmen gestern untersagt haben, Smartphone-Daten einfach mal so miteinander zu teilen. Wer allerdings dem Unternehmen nicht mehr recht glaubt, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich von diesem Messenger zu verabschieden. Alternativen dazu gibt es.

Info: www.verbraucherzentrale-bawue.de/sichere-whatsapp-alternativen

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Erstellt:
28.09.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 44sec
zuletzt aktualisiert: 28.09.2016, 01:00 Uhr

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