Buddy

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Romantische Komödie von und mit Bully Herbig über einen reichen Schnösel, den sein Schutzengel zu einem besseren Menschen erziehen will.

16.12.2013

Von Klaus-Peter Eichele

Dieses Jahr gab?s den Weihnachtsklassiker „Ist das Leben nicht schön?? nicht im frei empfangbaren Fernsehen. Dafür springt im Kino unser Michael „Bully? Herbig („Der Schuh des Manitu?) in die Bresche, der in seiner ersten Regie-Arbeit fürs erwachsene Publikum aus seinem Respekt für die meisterliche Schnulze von Frank Capra keinen Hehl macht.

Wie im Original kommt ein unterklassiger Engel auf die Erde, um einem Menschen aus der Patsche zu helfen. Allerdings ist seine Aufgabe weit weniger anspruchsvoll: Während Hollywood-Clarence einen tief Verzweifelten vor dem Selbstmord bewahren musste, soll der Bully-Buddy lediglich zwei Thirtysomethings miteinander verkuppeln: den steinreichen Partylöwen Eddie (Alexander Fehling) mit der allein erziehenden Altenpflegerin Lisa (Mina Tander).

Um aus einer derart klischeeträchtigen Eheanbahnung eine gute romantische Komödie zu machen, bräuchte es Gespür für Tempo und Timing, spritzige Dialoge und perfekt harmonierende Darsteller ? also all das, was Herbigs Film fehlt. Mangels eigener Ideen plündert Deutschlands erfolgreichster Filmemacher einigermaßen dreist im Genre-Fundus. Neben dem Capra-Klassiker lässt die Nick-Hornby-Verfilmung „About A Boy? grüßen. Vor allem aber erinnert die Konstellation ? verantwortungsscheuer Hallodri wird von bodenständiger Frau gezähmt ? frappant an Til Schweigers Keinohrhasen-Filme, wobei beim Casting der noch wenig bekannten Mina Tander offenbar die Ähnlichkeit mit Nora Tschirner ausschlaggebend war.

Leider kommt die von ihr gespielte Lisa über den Status einer konturlosen Erfüllungsgehilfin bei Eddies Wandlung vom Schnösel zum Herzblatt nicht hinaus. Alexander Fehling wiederum legt von Anfang, wo?s noch passt, bis zum Schluss die romantischen Qualitäten eines tiefgekühlten Fischs an den Tag. Und was macht der von Herbig selbst gespielte Schutzengel? Nichts, was für die Geschichte von Bedeutung wäre. Um trotzdem im Mittelpunkt zu stehen, schrieb sich der Regisseur ein paar Trash-Einlagen in alter Bully-Manier ins Drehbuch. Diese Schlager-Parodien von Karel Gott bis Stevie Wonder sind noch das Lustigste in dieser ansonsten erschreckend lustlosen Komödie.

Bully plündert sich durchs RomCom-Genre, weiß mit der Beute aber wenig anzufangen.

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