Tübinger Dominanz

Das Fazit der Hinrunde in der Landesliga

Der SV Nehren hat noch ein Nachholspiel, dann sind alle Teams in der Landesliga in der Winterpause. Vorne dominieren die Tübinger Klubs, der SVN und der FC Rottenburg müssen ihre Blicke nach hinten richten.

30.11.2016

Von oben: TSG-Torjäger Jonas Frey, Robert Hofacker (Trainer SV 03), FCR-Coach Florian Parker und SVN-Knipser Pedro Keppler.

Von oben: TSG-Torjäger Jonas Frey, Robert Hofacker (Trainer SV 03), FCR-Coach Florian Parker und SVN-Knipser Pedro Keppler.

TSG Tübingen: Das Team von Trainer Michael Frick gehörte schon vor der Saison zum erweiterten Favoritenkreis. Nun ist die TSG eigentlich der Topfavorit: Tabellenplatz eins und die designierten Topteams (Nagold, Böblingen, Gärtringen) schon um viele Punkte distanziert. Vor allem auf die Offensive ist bei der TSG stets Verlass: 51 Saisontreffer in 17 Spielen sind Liga-Bestwert, Torjäger Jonas Frey hat schon 20 Mal getroffen. Einziger Schönheitsfehler: Die 0:2-Niederlage im Derby auf der anderen Straßenseite. Das bessere Torverhältnis erhält der TSG noch den Status als bester Klub der Stadt.

TA-Prognose: Die TSG hat das Potenzial, sich zum Meister zu krönen. Bleibt die starke Offensive von Verletzungen verschont, dann trauen wir Fricks Team den Titel zu. Aber: Dazu muss der Start in die Rückrunde passen. Da trifft die TSG in den ersten fünf Spielen auf Teams von Platz zehn bis 16. Ausrutscher sind da eigentlich nicht erlaubt.

SV 03 Tübingen: Wer hätte das gedacht? Der Aufsteiger hat mit 37 Punkten schon im Winter sein Saisonziel erreicht: den Klassenerhalt. Denn da sollte nichts mehr schiefgehen. Aber der Nulldrei ist eben auch Zweiter. Der Klub hat es geschafft, hungrige, junge Spieler um die Leitwölfe wie Michael Urban oder Ersah Öztürk herum zu versammeln. Und er hat in Robert Hofacker einen Trainer, der variabel aufgestellt sein möchte und dem Team eine defensive Stabilität gegeben hat. Sein Vorgänger Steve Trevallion liebte den Hurra-Fußball, Hofacker – so wirkt es – spielt ergebnisorientierter.

TA-Prognose: Nein, die Meisterschaft wäre zu viel. Der SV 03 spielt eine grandiose Runde und wenn er am Ende zwischen Platz drei und sechs landet, muss man dieses grandios nicht streichen. Aber schon oft haben Aufsteiger hervorragend gespielt – und im Herbst der Saison den Faden verloren. Hinzu kommt, dass in der Vorrunde der große Kader immer ein Plus war. Und die Tübinger von schwereren Verletzungen eigentlich verschont geblieben sind.

FC Rottenburg: Der FCR hat bereits früh in der Saison den Trainer gewechselt. Für Osman Stumpp kam Florian Parker. Der Ertrag? Noch nicht so richtig erkennbar. Rottenburg steht mit 21 Punkten zwar auf Platz neun, doch Gechingen und Nehren haben noch Nachholspiele. Gewinnen sie diese, überwintert der FCR auf dem Relegationsplatz nach unten. Das Rottenburger Problem ist die Defensive. Nur der Tabellenletzte Schwenningen kassierte mehr Gegentreffer als der FCR, der 38 Gegentore in 17 Spielen hinnehmen musste. Außerdem verbuchte der FCR bislang fünf Platzverweise – kein Team hat mehr.

TA-Prognose: Bleiben alle fit, wird der Klassenerhalt gelingen. Doch besonders das Defensiv-Zentrum um den erfahrenen Bernd Kopp und René Hirschka darf nicht länger ausfallen. Vorne fehlt schon Moritz Glasbrenner, der an der Hüfte operiert werden muss. Dem FCR würde es sicherlich guttun, wenn in der Winterpause noch der ein oder andere Neuzugang kommen würde.

SV Nehren: Der rote Faden der Nehrener in der Vorrunde waren die nach außen getragenen Personalprobleme. Immer wieder klagte Trainer Dieter König, dass er im Training viel zu wenige Spieler zur Verfügung habe. Dafür steht der SVN mit 20 Punkten noch ganz gut da. Getragen von Pedro Keppler: Der traf besonders zum Saisonstart wie er wollte, hat mittlerweile 16 Treffer auf dem Konto – Platz zwei hinter Tübingens Frey. Und Nehren hat noch einen Joker im Ärmel: Das Nachholspiel gegen Nagold am kommenden Samstag (14 Uhr). Da sollte was drin sein, denn Nagold kam zuletzt gegen den Vorletzten aus Metzingen nicht über 0:0 hinaus. Ein Nehrener Sieg und die Tabelle sehe schon halbwegs versöhnlich aus.

TA-Prognose: Personalprobleme hin, Personalprobleme her. Wenn man die Namen anschaut, die diese Woche für den SVN auf dem Platz stehen, dann muss der Klassenerhalt absolut machbar sein. Ganz wichtig für Nehren wird der Start ins neue Jahr und entsprechend eine gute Wintervorbereitung sein. Denn mit dem FC Rottenburg und den Reutlinger Young Boys warten zwei direkte Konkurrenten.

M. Hagemann / Bilder: Ulmer

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Erstellt:
30.11.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 30.11.2016, 01:00 Uhr

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