Das ist das Ende

Das ist das Ende

Sich selbst spielende Stars (James Franco, Seth Rogen, Emma Watson) trotzen auf einer Party blödelnd der anrollenden Apokalypse.

05.08.2013

Von Klaus-Peter Eichele

Noch?n Weltuntergangsfilm? Ja, aber ein sehr spezieller. Hollywood-Stars der Stunde spielen diesmal nicht die Retter der Menschheit sondern ? sich selbst. Und erweisen sich in dieser Eigenschaft zur Gaudi des Publikums als jämmerliche Waschlappen.

Eigentlich wollen sich Seth Rogen („The Green Hornet?) und sein Kumpel Jay Baruchel („Cosmopolis?) nur mit Ihresgleichen (darunter Emma Watson, Rhianna, Jonah Hill) auf einer Party im protzigen Anwesen von James Franco („127 Hours?) amüsieren. Doch dann reißt im Vorgarten plötzlich die Erde auf, und binnen kurzem verwüstet ein Erdbeben ganz Los Angeles. Anders als im Genre üblich, spornt die Katastrophe die Betroffenen jedoch nicht zu Höchstleistungen der Nächstenliebe an, sondern verstärkt vielmehr noch ihre schäbigen Charaktereigenschaften als Egozentriker, Intriganten und Angsthasen. Zudem keimt alsbald der Verdacht, dass es sich bei dem Inferno um die biblische Apokalypse handelt, die bekanntlich nur die Guten und Gerechten überleben werden ? womit die Koksnasen und Sexprotze ziemlich schlechte Karten haben.

Spannend ist das kein bisschen, und wenn der Film sich gelegentlich unter die Fittiche einer konventionellen Horror-Komödie begibt, auch nicht rasend originell. Dagegen macht es einen Heidenspaß, wie die Leinwand-Idole den Star im Allgemeinen vom Sockel zerren und im Speziellen ihr eigenes Image verhackstücken. So trampelt James Franco mit Wonne auf seiner Reputation als kunstsinniger Intellektueller herum, und Emma Watson zieht einen radikalen Schlussstrich unter ihre Zeit als jugendfreie Harry-Potter-Maid.

Fürs optimale Vergnügen sollte man allerdings nicht nur in der jüngeren Filmgeschichte, sondern auch in den Klatschspalten zu Hause sein.

Verglichen mit echten Hollywood-Stars sind die "Hangover"-Chaoten Konfirmanden.

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