Der Kommentar

Der Ährenmonat

09.08.2017

Von Martina Fischer

Der August, der Jahresachte, trägt seinen Namen nach dem römischen Kaiser Oktavian, dessen Ehrenname Augustus (lateinisch: der Heilige, der Erlauchte, der Erhabene) war. Augustus hat in diesem Monat die meisten Siege errungen und zudem war der August auch sein Sterbemonat.

Unter Karl dem Großen erhielt der August den Namen Aranmanoth (Ährenmonat), von dem sich schließlich der Name Ernting oder Erntemonat ableitete. Denn im August ist die Getreideernte in vollem Gange und so hat das Wort „Augste“ in Schwaben die Bedeutung von (Getreide-) Ernte und man bezeichnet ernten auch als „augsten“.

Um den Augustbeginn ranken sich viele Legenden. So galt der 1. August einst als Unglückstag, weil dem Volksglauben nach an diesem Tag der Teufel vom Himmel in die Hölle gestürzt wurde. „Der an diesem Tag Geborene kann Geister und Hexen sehen, findet aber frühen oder unnatürlichen Tod. Auch die Hochzeit soll nicht am 1. August stattfinden.“ Man sollte an diesem Tag auch nicht verreisen, kein Korn mähen und kein neues Kleidungsstück anziehen. Da der August oft mit schweren Gewittern beginnt, glaubte man auch, an diesem Tag sei der Teufel los.

Der Bauer hofft auf die im Juli begonnenen Hundstage. Sie sollen für Sonne und Hitze sorgen, denn zuviel Regen im August gefährdet die Getreideernte.

Die Zeit bis zum 24. August ist allgemein als die Zeit der Hundstage bekannt. Die Bezeichnung ist auf das Sternbild des Großen Hundes (Canis major) zurückzuführen, dessen Doppelstern Sirius Anfang August zum Sonnenaufgang am Horizont sichtbar wird. Herrscht Anfang August eine Hochdruckwetterlage mit Kern über Osteuropa, so sind die Hundstage für die dann auftretende Hitze berühmt.

Im August wird es Spätsommer. Die Tage werden kürzer, darum bezeichnet man diesen Monat auch als „Tagfresser“. Gegen Monatsende verlassen Storch und Feldlerche ihre Brutplätze und rüsten sich für die Reise nach Süden. Und so lautet ein schwäbisches Sprichwort: „Nach Augustin die Störche südwärts ziehn.“