Ein helles Gestirn

Der Mars bleibt bis zum Herbst erkennbar

Der Mars in den Klauen des Skorpions: Der klare Himmel machte es möglich, in Tübingen die Wanderung des Roten Planeten durch das Tierkreis-Sternbild Skorpion über dem südlichen Horizont tagtäglich zu verfolgen.

31.08.2016

Man muss schon genau hinschauen, um in der oberen Bildmitte zu erkennen, wie sich der Mars zwischen dem Skorpion-Hauptstern Antares und dem fernen Saturn durchschiebt. Bild: Wettlaufer

Man muss schon genau hinschauen, um in der oberen Bildmitte zu erkennen, wie sich der Mars zwischen dem Skorpion-Hauptstern Antares und dem fernen Saturn durchschiebt. Bild: Wettlaufer

Zwischen dem 22. und 25. August lief der Mars zwischen dem Skorpion-Hauptstern Antares (knapp unterhalb) und dem fernen Ringplaneten Saturn (darüber) durch. Der flinke Mars flieht vor der ekliptisch nach Osten vorrückenden Sonne und bleibt noch bis zum Herbst abends erkennbar. Als derzeit hellstes Gestirn in der markanten Dreierreihe wird er mit seiner deutlich erkennbaren Röte seit der Antike mit dem „Roten Überriesen“ Antares verglichen, was mit Gegen-Mars übersetzt werden kann.

Zu einem Roten Riesen(stern) wird sich in sechs Milliarden(!) Jahren auch unsere Sonne aufplustern. Antares mit um die 20 Sonnenmassen bietet in seinem Altersstadium da noch viel gewaltigere Dimensionen. Hätten wir ihn anstelle unserer Sonne, reichten die dünnen äußeren Schichten seiner Sternsphäre bis über die Marsbahn weit hinaus!

550 Lichtjahre in der Ferne steht Antares am Rande des Milchstraßenbandes. Saturn dagegen umläuft unser Tagesgestirn in zehnfachem Erdabstand von der Sonne. Sein Licht erreicht uns in gut einer Stunde, das des Mars momentan in sieben Minuten. Bald durchquert der Rote Planet das Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus), während das Frühjahrssternbild Skorpion hinter der Sonne verschwindet.Wolfgang Wettlaufer

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Erstellt:
31.08.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 31.08.2016, 01:00 Uhr

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