Trotz Sauwetter

Die Läufergemeinde trotzt Regen und Wind

Dass die Volksläuferinnen und Volksläufer eher zur harten Ausdauerclique gehören, weiß man spätestens seit dem vergangenen Sonntag. „So schlechtes Wetter hatten wir noch nie“, stellte Nikolauslauf-Organisator Gerold Knisel vor dem Start fest.

15.11.2017

Die Läufergemeinde trotzt Regen und Wind

Tübingen. Doch obwohl Wettergott Petrus es fast zwei Stunden lang durchgehend regnen ließ, sollte er an diesem Tag nicht viele Läufer vom Probelauf abhalten. „So schlechtes Wetter hatten wir noch nie“, sagte Lauforganisator Kniesel und er muss es wissen, denn er hat bislang noch keinen Probelauf versäumt. Auch am Sonntag war er wieder als Zugläufer im Einsatz.

Bei Dauerregen, Hochnebel und kühlen Temperaturen um die 9 Grad versammelten sich somit am Sonntagmorgen, 12. November, dennoch etwa 600 Nikolaus-Probeläufer auf dem Sportgelände Holderfeld beim SSC Tübingen. Im Vorjahr waren es noch über 800 Probeläufer gewesen. Viele folgten in diesem Jahr dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung“ – einige liefen sogar in Regencapes. Post-SV Ehrenvorsitzender Wolfgang Amann schickte die Probeläufer – angeführt von rund 30 Zugläufern vom Post-SV Tübingen – um Punkt 10 Uhr auf die hügelige 21 Kilometer lange Strecke am Schönbuchrand im Tübinger Norden. Auch die Post-SV-Vorsitzende Petra Groten, die gerade erst den Frankfurt Marathon unter vier Stunden gelaufen war, war bereits wieder im Einsatz: Als 2:05 Stunden Zugläuferin.

Probelauf-Leiterin Susanne Albus-Marschalik und ihr Team wurden für ihren tollen Einsatz von vielen sehr gelobt. Insgesamt rund 60 Post-SV Helfer, die neben den Zugläufern vor allem bei der Zielverpflegung und beim Parkdienst gebraucht wurden, teilten den Läufern im Ziel die wohlverdiente heiße Gefro-Brühe und Gehr-Brezeln aus. Das Kusterdinger Unternehmen UltraSports bot warmen Refresher an. „In Glühweinform gibt es die leider noch nicht“, sagte einer der Läufer im Ziel lachend. Am Schluss blieben von 800 bereitgestellten Brezeln nur noch wenige übrig.

Die medizinische Abteilung vermeldete „absolut gar nichts“, so der leitende Arzt Eberhard Estler. Die Stimmung in den Läufergruppen auf der Strecke war trotz Kälte und wahrlich ekligem Sauwetter bestens.

In der begleiteten Spitzengruppe probten mit Vorjahressieger Jens Ziganke, Markus Weiß-Latzko und dem deutschen Team-Marathonmeister Timo Göhler, (der hier in Tübingen einen Job gefunden hat und wieder zur LAV wechselt), die schnellsten Läufer der Region. Sabrina Mockenhaupt, die im Vorjahr auch schon mal für den Nikolauslauf probte, schickte gestern via Facebook Grüße vom DLV-Trainingslager in Südafrika. Während es in Tübingen regnete, herrschten dort zu der Zeit Temperaturen um die 30 Grad Celsius.

Das Streckenteam entschärfte einige Tage zuvor die gefährlichsten Stellen im Wald und befreite die Wege vom herbstlichen Laub. Läufer kamen nicht nur aus Tübingen, sondern aus der ganzen Region, viele aus dem Kreis Böblingen und auch über Stuttgart hinaus. Einige Lauftreffs haben sogar ihren sonntäglichen Lauf auf den Probelauf verlegt. Auch der Strecken- und Parkdienst leistete gute Arbeit, es gab keinerlei Behinderungen.

Um 13 Uhr war alles vorbei und aufgeräumt, in der Zwischenzeit kamen die Spieler des SSC, dem Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga, unverrichteter Dinge aus Reutlingen zurück. „Platz wegen Regens unbespielbar“ hieß es. Beim Laufen ist das kein Grund zur Absage.

Jetzt hoffen die Tübinger Organisatoren natürlich am 3. Dezember auf tolles Wetter. Verdient hätten sie es. Andererseits wünschen sich so manche Läufer und Läuferinnen auch mal wieder einen echten Schneekurs. „Nikolaus hat doch mit Winter zu tun“, hieß es da, „und zum Winter gehört eine Schneedecke.“ Aber es sind noch ein paar Wochen bis dahin. Werner Bauknecht

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Erstellt:
15.11.2017, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 15.11.2017, 01:00 Uhr

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