Ein Transfercoup

Gregor Traber kehrt zur LAV Tübingen zurück

Die Tübinger LAV Stadtwerke bekommt wieder einen großen Namen: Hürdensprinter Gregor Traber wechselt zum 1. Dezember vom VfB Stuttgart nach Tübingen zurück.

23.11.2016

Gregor Traber kehrt zur LAV Tübingen zurück

Am Tübinger Uhlandgymnasium machte Gregor Traber sein Abitur, 2012 verpasste er die Olympia-Teilnahme in London nur knapp – damals sprintete Traber über die 110-Meter-Hürden noch für die Tübinger LAV. „Mir gelang in Tübingen mein sportlicher Durchbruch“, sagt Traber, der von 2010 bis 2014 bei der LAV war. In diese Zeit fällt auch der Gewinn der Bronzemedaille bei der U23-Europameisterschaft im finnischen Tampere 2013.

Als Traber dann im November 2014 seinen Wechsel zum VfB bekannt gab, begründete er dies damit, dass er seinen Lebensmittelpunkt nach Stuttgart verlegt habe. Und der heute 23-Jährige hatte dort Erfolg, wurde 2015 in Nürnberg Deutscher Meister und qualifizierte sich für die Spiele in Rio im vergangenen Sommer. Traber war endgültig von der deutschen Spitze in die Weltklasse gelaufen. Und verpasste das Finale von Olympia nur hauchdünn – er wurde Neunter. Deshalb hat Traber einen großen Traum: eine Olympia-Medaille in Tokyo 2020. „Mit meinem Wechsel zur LAV kann ich mein Umfeld weiter optimieren und meinem Traum ein kleines Stück näherkommen“, sagt der Traber, der sich zugleich beim VfB für „zwei unvergessliche und erfolgreiche Jahre“ bedankte. Er sei dort „von Anfang mit offenen Armen begrüßt“ worden.

Doch jetzt zieht Traber die Rückkehr zum Ex-Verein vor. Warum? Die LAV, die in den vergangenen Jahren einige Aushängeschilder verloren hat, bekommt nun wieder eines zurück. Der 23-Jährige weiß um seine Rolle: „Ich bin mir meiner Vorbildfunktion, vor allem für den Nachwuchs, bewusst“, sagt der gebürtige Tettnanger, der die Grundschule in Meckenbeuren besuchte.

Die neue LAV-Führungsspitze um den Vorsitzenden Claus Claussen habe ihn mit ihrem Konzept überzeugen können. „Ich bin glücklich, in Zukunft meinen Teil dazu beitragen zu können und als einer der Top-Athleten das neugewonnene Selbstbewusstsein der LAV nach außen zu tragen“, sagt Traber.

Nun hat er sich für seine Rückkehr einen reizvollen sportlichen Zeitpunkt ausgesucht. Denn im kommenden August stehen in London die 16. Leichtathletik-Weltmeisterschaften an. Und für Gregor Traber soll sich dort der Kreis schließen. An jenem Ort, an dem er die Teilnahme für die Olympischen Spiele 2012 so knapp verpasst hatte. Dort soll eine starke WM – vielleicht sogar im Rahmen der Medaillenränge – das schwarze Kapitel in Trabers Karriere auslöschen. Und die Tübinger LAV freut’s: Sie hat jetzt neben Jackie Baumann einen weiteren Athleten, der weltweit für Aufsehen sorgen kann. Nicht nur wegen des Namens, auch wegen der Qualität. Moritz Hagemann

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Erstellt:
23.11.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 23.11.2016, 01:00 Uhr

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