Tolle Knolle

Steckrübe ist Gemüse des Jahres 2017

15.03.2017

Steckrübe ist Gemüse des Jahres 2017

Der unbeliebten Kriegs- und Nachkriegsspeise, als Viehfutter verschmäht, räumen inzwischen sogar Spitzenköche auf ihren Speisekarten einen verdienten Platz ein: Zu Recht wurde die Steckrübe zum Gemüse des Jahres 2017 ernannt.

Der Winter 1917 ist als Steckrübenwinter berüchtigt. Abgeschnitten von Lebensmittelimporten lebte das Deutsche Reich durch den letzten Winter des Ersten Weltkriegs von der Steckrübe. Das Deutsche Reich ging unter, und die Steckrübe hat 100 Jahre gebraucht, bis sich ihr Ruf wieder hergestellt hat.

Den schlechten Ruf verdankt die Kohlrübe – wie sie auch im Norden genannt wird –unter anderem ihrem muffigen Geschmack, der nach zu langer und falscher Lagerung entsteht. Darüber hinaus musste sie als Ersatz für so ziemlich alles herhalten, was es nach den Kriegsjahren häufig nicht gab: für Kartoffeln, Gemüse, Fleisch und Obst.

„Dabei sind besonders die kleinen, festen und gelbfleischigen Exemplare zart, schmackhaft und aromatisch“, sagt Roland Milwich vom KKH-Serviceteam in Reutlingen. „Ihr Geschmack erinnert an Möhren und Kohlrabi, und die zahlreich vorhandenen Nährstoffe machen sie zu einer echten Powerknolle.“

Damit das süßliche Aroma und die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verloren gehen, sollten Steckrüben nicht länger als zehn Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dann belohnen sie einen mit Eiweiß, Magnesium, reichlich Kalium, Beta-Karotin sowie den Vitaminen B1, B2 und B6. Weil Steckrüben nahezu kein Fett, aber einen hohen Wassergehalt besitzen, sind sie äußerst kalorienarm. „Zusätzlich liefert die Steckrübe mehr Calcium und mehr Vitamin C als die Kartoffel, gleichzeitig aber nur die Hälfte der Kalorien. Die Steckrübe ist also ein wunderbar sättigendes Lebensmittel für die leichte Küche“, erklärt Milwich.

Die Saison für heimische Steckrüben geht noch bis in den April hinein. „Beim Einkauf sollte man kleinere Rüben mit einer glatten und prallen Schale bevorzugen“, rät Roland Milwich. „Weiterhin sollte man auf Beschädigungen und Wurmlöcher achten.“ Bei der Zubereitung macht die Steckrübe als ‚tolle Knolle‘ ihrem Namen alle Ehre: Ob geraspelt als Rohkost im Salat, gestiftelt und gewürfelt als gekochte Gemüsebeilage oder im Eintopf, als Auflauf im Gemüsemix oder als feines Steckrüben-Kartoffel-Püree – die Zubereitungsarten sind sehr vielfältig, und das Internet bietet eine ebensolche Vielfalt zahlreicher leckerer Rezepte. fk

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15.03.2017, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 15.03.2017, 01:00 Uhr

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