Tübinger Tigers holen außerdem Garlon Green als Ersatz für Stanton Kidd

Was nutzen die Spieler heute nicht alles, um Fans und Freunde stets mit Nachrichten zu füttern: wie Garlon Green. Der 25-Jährige, der in der Vorsaison mit seinem Eigenkorb für Schlagzeilen sorgte, zeigte via „Snapchat-Story“ seine Wechselvorbereitungen: das Packen, der Abschied von der Familie – und schließlich am Sonntag ein Flugticket von Atlanta nach Stuttgart. Damit hatte Green dann auch schon weit vor der Veröffentlichung durch die Tübinger Tigers verraten, dass er in die Bundesliga zurückkehren wird.

In der vergangenen Saison machte Green mit 13,4 Punkten und 3,4 Rebounds pro Spiel im Tübinger Trikot auf sich aufmerksam. Außerdem spielte der Texaner beim All-Star-Game der Basketball-Bundesliga mit. „Er wird keine Anpassungsschwierigkeiten haben, diese Personalie ist keine Wundertüte in einer nicht gerade einfachen Situation für uns. Es ist auch eine Entscheidung mit viel Sicherheit“, sagt Tigers-Manager Robert Wintermantel. Und weiter: „Green kann uns Punkte und Dynamik auf dem Feld geben.“ Er ist der Ersatz für Stanton Kidd, der zuletzt an der Schulter operiert wurde und etwa drei Monate ausfällt. Deshalb mussten die Tigers nochmals auf dem Transfermarkt tätig werden. Green wird in der kommenden Spielzeit mit der Nummer zwei auflaufen und zunächst für drei Monate bleiben.

Und die ersten Erfolge gibt’s ja auch auf dem Feld zu vermelden. Nach teils hohen Testpleiten holten die ersatzgeschwächten Tübinger ein 79:79-Unentschieden – in Testspielen gibt es das – gegen den Zweitligisten Ehingen. Beim Turnier am vergangenen Wochenende trafen die Tigers im Halbfinale auf die Belgier aus Lüttich. Mauricio Marin, Yasin Kolo und Alvaro Munoz fehlten verletzt weiterhin. Zwei Sekunden vor Schluss waren die Tübinger mit 68:70 im Rückstand. Dann kam der Ball zu Barry Stewart, der mit einer Finte noch den Gegner hochsteigen ließ und kurz vor dem Ertönen der Sirene den Dreier im Korb versenkte. Überragend bei den Tigers war aber der aus Bonn gekommene Isaiah Philmore, der 28 Punkte erzielte. Auch Neu-Center Gary McGhee deutete mit zwölf Punkten und zwölf Rebounds seine Präsenz unter den Körben an.

Im Finale wartete Gastgeber und Zweitligist Crailsheim Merlins, der im Halbfinale die Österreicher aus Wels ausgeschalten hatte. Vor 500 Zuschauern erkämpfen sich die Tigers dabei einen 79:73-Sieg und sorgten für das erste Erfolgserlebnis in dieser Vorbereitung. Dabei kam sogar der erst 18-jährige Nachwuchsspieler Tim Deschner 22 Minuten zum Einsatz und konnte sich, vor allem in der Defensive, erfolgreich einbringen. Bester Tübinger war aber erneut Philmore, der 21 Punkte und sieben Rebounds beisteuerte.

Die Tigers steuern nun auf die abschließende Woche in der Vorbereitung zu. Am 25. September starten die Tigers mit einem Auswärtsspiel in Bremerhaven. Bis dahin, so glaubt Tigers-Pressesprecher Tobias Fischer, sollten auch die Verletzten – bis auf Kidd – wieder fit sein.

Moritz Hagemann