Irgendwann trifft es jeden

Ursachen und Behandlung typischer Knieschmerzen

Knieprobleme gehören neben Rückenschmerzen zu den am häufigsten auftretenden Gelenkerkrankungen.

02.11.2017

Kniegelenke sind anfällig für Probleme. Bild: djd/Norbert Müller

Kniegelenke sind anfällig für Probleme. Bild: djd/Norbert Müller

Das hat einen einfach Grund: Das Knie ist nicht nur das größte Gelenk des Menschen, sondern auch das mit dem kompliziertesten Aufbau. Es gehört zu den Drehscharniergelenken, das bedeutet, es lässt sowohl Dreh- als auch Beugebewegungen zu. Früher oder später verursacht das Gelenk dadurch bei den meisten Probleme, weil es täglich sehr starken Belastungen standhält. „So wirkt beim Gehen das Sechsfache des Körpergewichts auf das Knie“, weiß Dr. med. Johannes Knipprath, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ärztlicher Leiter der Avicenna Klinik Berlin.

Menisken sind halbmondförmige, aus Knorpelzellen bestehende Scheiben, deren wichtigste Aufgabe darin besteht, das Kniegelenk zu stabilisieren und den Gelenkknorpel zu schützen. Sie vergrößern die Fläche der Gewichtsübertragung zwischen dem Oberschenkelknochen und dem Schienbein und dienen somit als Puffer.

Verletzungen in diesem Bereich entstehen häufig durch Sportunfälle. So rufen starke Belastungen Degenerationserscheinungen hervor, die dazu führen können, dass die Menisken auch bei alltäglichen Bewegungen reißen. Betroffene spüren Verletzungen hierbei durch plötzlich auftretende stechende Schmerzen.

„Interessant dabei ist, dass nicht der Meniskus selbst schmerzt, weil dort keine Nervenenden verlaufen. Vielmehr klemmt der abgerissene Teil oftmals im Gelenkspalt ein und blockiert das Knie “, erklärt Dr. Knipprath. Mithilfe von manuellen Tests und MRT-Bildern lokalisieren Ärzte die Verletzung.

Verspüren Patienten nur geringe Einschränkungen im Alltag, erfolgt zunächst eine konservative Behandlung. Ergänzend hierzu muss zur Stabilisierung des Gelenks eine Stärkung der Muskulatur erfolgen, um so weitere Abnutzungserscheinungen zu vermeiden.

Bei starken Beschwerden und Einschränkungen entfernen Operateure durch einen minimalinvasiven Eingriff, der sogenannten Arthroskopie, entweder den störenden Teil des Meniskus oder nähen den Meniskus. Bereits nach kurzer Zeit können Betroffene ihr Knie wieder voll belasten. fk

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02.11.2017, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 02.11.2017, 01:00 Uhr

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