Die Pflicht erledigt

Vorrundenbilanz des Volleyball-Bundesligisten TV Rottenburg

Mit dem 0:3 bei den RheinMain Volleys in Rüsselsheim hat der TV Rottenburg die Vorrunde in der Volleyball-Bundesliga beendet. Im Gegensatz zur Vorsaison geht es wieder bergauf.

21.12.2016

Ein Team – auf den Zusammenhalt baut der TV Rottenburg. Archivbild: Ulmer

Ein Team – auf den Zusammenhalt baut der TV Rottenburg. Archivbild: Ulmer

Auf den ersten Blick sind drei Siege aus zehn Spielen natürlich zu wenig. Doch der TV Rottenburg liegt in der Volleyball-Bundesliga zur Hälfte dennoch im Soll. Gegen die Gegner, die er schlagen musste, hat der Klub auch gewonnen: gegen Schlusslicht Solingen (3:1), gegen das Junioren-Nationalteam vom VCO Berlin (3:1) und gegen die Netzhoppers KW-Bestensee (3:2).

Der Rest der Liga ist zwar tabellarisch nicht enteilt, aber zumindest sportlich aktuell auf einem anderen Niveau. Ein Beleg: Direkt vor dem TVR steht in der Tabelle der TSV Herrsching, der nur ein Spiel mehr gewonnen hat. Dabei spielen in Herrsching langjährige Nationalspieler wie Libero Ferdinand Tille oder Zuspieler Patrick Steuerwald. Und natürlich nicht zuletzt der ehemalige Rottenburger Tom Strohbach, der mit 170 erzielten Punkten der Topscorer der kompletten Bundesliga ist.

Beim TVR sind Moritz Karlitzek (116 Punkte) und Neuzugang Ferenc Németh (115) die besten Scorer. Vor allem der Ungar Németh hat bewiesen, dass die Verantwortlichen mit seiner Verpflichtung im Sommer vieles richtig gemacht haben. Der 29-Jährige kam über seinen Landsmann David Molnár zum TVR. Molnár ist Teammanager und Co-Trainer beim Ligakonkurrenten TV Bühl und hatte Németh dem TVR empfohlen. In Rottenburg hat Németh mit Sven Metzger, dem Topscorer der Vorsaison, einen Konkurrenzkampf entfacht. Aber: „Da gab es bisher keinen Konflikt. Wir sind beide intelligent genug, zu akzeptieren, wenn der andere spielt.“

Die Verpflichtung, die im Sommer am meisten beachtet wurde, war sicherlich die von Tim Grozer (18), der Sohn der Volleyball-Legende Georg „Schorsch“ Grozer. Doch die Bundesliga war für den 18-Jährigen ein großer Schritt. Doch am vergangenen Samstag bewies er bei den RheinMain Volleys, dass er den Rottenburgern helfen kann. Bei der 0:3-Niederlage erzielte Grozer sieben Punkte und wurde als bester Rottenburger ausgezeichnet.

Für den TVR geht es am 28. Dezember (19.30 Uhr) in der Paul-Horn-Arena gegen den VfB Friedrichshafen weiter, am 7. Januar (19 Uhr) wartet das Gastspiel in Herrsching. Einer wird dann fehlen, das ist wahrscheinlich die Geschichte der bisherigen Hinrunde: Johannes Schief steht im Kader der deutschen U21-Nationalmannschaft für die WM-Qualifikation in Frankfurt – ohne sich in Bundesliga-Spielen groß empfohlen zu haben. Doch Schief wurde von Junioren-Nationaltrainer Johan Verstappen nach Berlin eingeladen und überzeugte beim Lehrgang.

Für den TVR sollte das Ziel in der Rückrunde lauten: Die drei Teams wieder besiegen, denn dann hätte der TVR in den Pre-Playoffs schon einmal Heimrecht. Und dazu mal für eine Überraschung sorgen. Eine solche sollte am ehesten in den Heimspielen gegen Bühl (4. Februar) und am letzten Spieltag gegen Lüneburg (5. März) drin sein. Bühl steht aktuell fünf Punkte vor dem TVR auf dem ersten direkten Playoff-Platz. Moritz Hagemann

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21.12.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 21.12.2016, 01:00 Uhr

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