Selten allein

Wie man Wildunfälle verhindert

19.07.2017

Wie man Wildunfälle verhindert

Häufig werden Wildunfälle im Ausmaß unterschätzt. Ein 20 Kilogramm schweres Reh besitzt bei einer Kollision mit Tempo 100 ein Aufschlaggewicht von fast einer halben Tonne.

Die meisten Unfälle passieren in den Abend- und frühen Morgenstunden, wobei Übergangsbereiche zwischen Wald- und Feldzonen besondere Gefahrenschwerpunkte darstellen. Hier ist mit regelmäßigem Wildwechsel zu rechnen, da die Tiere zur Äsung vom Wald auf die Felder ziehen und danach wieder den Schutz des Waldes aufsuchen. Diese Gefahrenbereiche sind mit dem Schild „Achtung, Wildwechsel“ gekennzeichnet.

Wird durch Warnschilder „Wildwechsel“ angezeigt, sofort Fuß vom Gas, langsam und konzentriert fahren. Wald- und Straßenränder sorgfältig im Auge behalten und bremsbereit sein. Denn in etwa 80 Prozent aller Fälle taucht das Wild nur 20 Meter und kürzer vor dem Fahrzeug auf. Wer da zu schnell fährt, hat keine Chance mehr.

Die größte Gefahr droht in der Morgen- und Abenddämmerung, während der Nacht und bei Nebel. Besonders gefährlich sind neue Straßen, die durch Waldgebiete führen, weil Wild die gewohnten Wechsel beibehält.

Ein Tier kommt selten allein. Immer mit „Nachzüglern“ rechnen. Nachts in bewaldeten Gegenden – wann immer möglich – mit Fernlicht fahren. So wirken die Augen der Tiere wie Rückstrahler und sind besser zu erkennen. Taucht Wild im Scheinwerferlicht auf, sofort abblenden, bremsen und hupen. Besondere Vorsicht ist in Ausflugsgegenden geboten. Dort wird Wild oft aufgescheucht.

Von September bis Januar und von Juli bis August ist sogenannte Blatt- oder Brunftzeit. Viele Tiere sind auf „Brautschau“, ihre Reaktionen sind spontaner und deshalb für die Kraftfahrer noch gefährlicher.

Bei einer Rast in Waldgebieten sollte man auf den Rastplätzen und Wegen bleiben. Das Wild nicht beunruhigen. Es könnte sonst flüchten und andere Kraftfahrer gefährden. Und ganz wichtig: Hunde in Wald und Feld nicht frei laufen lassen!

Läßt sich ein Zusammenprall mit dem Wild nicht vermeiden, Lenkrad gut festhalten und weiterfahren. Auf keinen Fall ausweichen. Ausweichmanöver können schlimme Folgen haben.

Nach einem Unfall: Sofort Warnblinkanlage einschalten und die Unfallstelle absichern. Das Tier an den Randstreifen schaffen, damit keine Folgeunfälle passieren. Wegen eventueller Tollwutgefahr das Tier nicht mit bloßen Händen anfassen. fk

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19.07.2017, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 19.07.2017, 01:00 Uhr

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