Licht aus!

Wie viel Licht verträgt die Nacht? Oder besser: Wie viel Licht brauchen wir in der Nacht? Diese Fra

11.01.2017

Von Angelika Brieschke

Wie viel Licht verträgt die Nacht? Oder besser: Wie viel Licht brauchen wir in der Nacht?

Diese Frage wird je nach Alter, Temperament und Profession unterschiedlich beantwortet. Spätestens dann, wenn Kommunen – meist aus Kostengründen – anfangen, kreativ mit der Straßenbeleuchtung umzugehen, ist eine hitzige Diskussion in der Gemeinde um das Licht in der Nacht vorprogrammiert. Da wird darüber gestritten, ab wie viel Uhr die Straßenleuchten ausgeschaltet werden, wie hell sie scheinen und wie viele Lampen überhaupt an sein sollen. Nicht wenige Kommunen sind auf die bei der Bevölkerung eher unbeliebte Idee gekommen, tiefnachts nur jede zweite Straßenlaterne in Betrieb zu lassen. Für das Sicherheitsgefühl macher Mitmenschen ist das eine Zumutung.

Andererseits fühlen sich andere durch von Straßenlaternen ausgeleuchtete Schlafzimmer massiv in ihrem Wohlbefinden gestört und manche möchten einfach mal einen „normalen“ nächtlichen Sternenhimmel sehen können, ohne viele Kilometer weit weg fahren zu müssen.

Zu diesen Menschen gehören die Leute vom Projekt „Sternenpark Schwäbische Alb“. Diese private und ehrenamtliche Initiative setzt sich dafür ein, dass unser nächtlicher Himmel wieder natürlicher wird. Weniger unnötiges Kunstlicht, weniger Lichtverschmutzung. Da kann man schon mit wenigen, überlegten (Kauf)-Handlungen vieles erreichen.

Und zwar nicht nur Kommunalverwaltungen, die ihre Straßenlampen auf LED-Beleuchtung umrüsten, sondern auch Otto-Normal-Verbraucher, die einfach nur eine Außenbeleuchtung an ihrer Wohnung anbringen wollen (siehe nebenstehendes Interview).

Im Übrigen: Einen wahrhaft denkwürdigen Satz zu lichtstarker Außenbeleuchtung sagte Kriminalhauptkommissar Hubertus Schmid im Dezember bei einem Polizei-Rundgang in Rottenburg zur Verhinderung von Wohnungseinbrüchen: „Bewegungsmelder bringen keinen weiteren Schutz. Wenn beim Nachbarn die Außenbeleuchtung angeht, guckt eh keiner hin“, erklärte er. „Dem Einbrecher erspart es die Taschenlampe.“