Der Herr der eigenen Eheringe

Wolfgang G. Wettach bekommt breite Unterstützung für die Tolkien Tage

Wolfgang G. Wettach, der für Bebenhausen im Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales der Stadt Tübingen sitzt, organisiert die Tübinger Tolkien Tage. Zugleich ist er der Kopf des Projekts Myra, das neben den Tolkien Tagen auch andere Veranstaltungen im Bereich Fantasy, wie Live-Rollenspiel-Convente, ausrichtet. Das Treffen der Tolkien Fans steht kurz bevor, doch Wettach vermittelt einen rundum gelassenen Eindruck. Kein Wunder, es sind die sechsten Tolkien Tage unter seiner Leitung.

23.08.2017

Wolfgang G. Wettach verwandelt Tübingen vom 4. bis 10. September in Mittelerde. Bild: Schmidt

Wolfgang G. Wettach verwandelt Tübingen vom 4. bis 10. September in Mittelerde. Bild: Schmidt

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Wer steht hinter den Tolkien Tagen?

Wettach: Veranstalter ist der bundesweite Verein der Freunde Myras e.V. mit Sitz in Tübingen, zusammen mit beliebig vielen anderen Veranstaltern. Das Team wechselt. Dieses Mal sind die Familienbildungsstätte und das Museum der Uni Tübingen Mitveranstalter. Zudem wird die Veranstaltung unterstützt vom Stadtmuseum, dem Schützenverein Derendingen, dem KiDoJo und dem Schachklub Bebenhausen mit einem Märchen-Schach-Workshop, außerdem von zwei regionalen Spiele-Vereinen, den Esslinger und den Tübinger Rollenspielern. Es gibt auch bundesweite Vereine, die sich beteiligen, wie den Ersten Deutschen Fantasy Club und die Deutsche Tolkien Gesellschaft, die dieses Jahr ihr 20. Jubiläum feiert.

Was erwartet die Besucher?

Sowohl junge als auch erwachsene Besucher können sich auf über 20 Autorenlesungen und zwei Kindertheater-Aufführungen freuen. Was wird einem sonst noch alles geboten? Wer möchte, kann sich im Bogenschießen üben. Es wird Schwertkampfvorführungen von der Lebendigen Schwertkunst und dazu ein Einführungstraining geben. Zudem verschiedene Workshops, wie Ringe schmieden. Wer zum Beispiel vorhat, bald zu heiraten, kann sich damit mehrere Tage befassen und die eigenen Eheringe herstellen. (schmunzelt) Es gibt Workshops zum Malen, zum Kurzgeschichten schreiben und Elfenschmuck basteln. Kurzum, viele Möglichkeiten, nicht nur zu konsumieren, sondern auch selbst etwas zu schaffen.

Hast Du einen persönlichen Favoriten unter den bevorstehenden Veranstaltungen?

Ein Highlight ist definitiv unsere Gala am Samstagabend. Dort präsentieren wir erste Szenen aus dem zweiten Teil von „Herr der Floppydisk“ – eine Herr der Ringe-Parodie von PC-Spielern. Sehr freue ich mich außerdem auf die Lesungen der beiden SERAPH-Preisträgerinnen der Leipziger Buchmesse, Katharina Seck und Julia Lange. Umrahmt wird das Ganze von Tolkien-Musik der Band Silmarillion. Sehr spannend dürfte auch der Story-Slam werden, bei dem neun Autor(inn)en in Runden gegeneinander antreten. Das Publikum stimmt dann durch Applaus ab, wer weiterkommt. Der Gewinner erhält den Story-Slam-Pokal und darf ihn fünf Jahre behalten.

Deine Lieblingsfigur aus dem Werk von Tolkien?

Einige Figuren aus dem Silmarillion sind auf ihre ganz eigene Weise meine Lieblinge. Beren aus „Beren und Lúthien“, das gerade noch einmal neu als Buch erschienen ist. Túrin Turambar, Tolkiens Version von Robin Hood, ist eine weitere interessante Figur. Im Herrn der Ringe ist meine Lieblingsfigur eindeutig Tom Bombadil, diese völlig absurde, sehr bunte Gestalt. Ein Kerl, der in Mittelerde sein ganz eigenes Ding durchzieht und immun gegen jede Form von Machtspielen ist. Ein gutes Vorbild.

Fragen von Philipp Schmidt

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Erstellt:
23.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 14sec
zuletzt aktualisiert: 23.08.2017, 01:00 Uhr

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