Handwerk nach wie vor beliebt
1658 Jugendliche haben ihre Ausbildung in Handwerksberufen begonnen
Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse im Kammerbezirk ist auf Vorjahresniveau geblieben.

Im Baugewerbe sind die Bewerberzahlen für Ausbildungsplätze rückläufig. Bild: Ulrich Metz
Zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. September 2023 wurden 1.658 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen (2022: 1.664 Neuverträge). Das entspricht einem minimalen Rückgang von 0,4 Prozent.
Im Landkreis Reutlingen gibt es 507 neue Ausbildungsverhältnisse (Vorjahr 504), im Landkreis Freudenstadt 239 (Vorjahr 185), der Landkreis Sigmaringen verzeichnet 238 Ausbildungsverhältnisse (Vorjahr 281), der Landkreis Tübingen 363 (Vorjahr 352) und der Zollernalbkreis 311 neue Ausbildungsverträge (Vorjahr 342).
Aber auch in diesem Jahr gingen etliche Betriebe bei der Azubisuche leer aus, viele Lehrstellen blieben unbesetzt. Zwar hat die Handwerksausbildung in den letzten Jahren an Attraktivität bei den Schulabgängerinnen und Schulabgängern gewonnen, die Anzahl derer, die ins Handwerk drängen, ist aber bei Weitem zu gering, um die Nachfrage nach gut ausgebildeten Handwerkern zu decken. Während es also immer weniger Handwerkerinnen und Handwerker gibt, steigt gleichzeitig die Zahl der Arbeitsaufträge dieses Berufsfeldes stetig an. Wer noch in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen möchte, hat deshalb gute Aussichten auf einen Ausbildungsplatz.
Auch Last-Minute-Bewerber, Kurzentschlossene und Nachzügler haben gute Chancen, auf eine Ausbildungsstelle. In der Lehrstellenbörse der Kammer sind noch immer 364 freie Ausbildungsplätze in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb zu finden.
„Heutzutage wird das Handwerk von vielen Jugendlichen als attraktive Berufsoption angesehen. Eine praxisorientierte Ausbildung, vielfältige Karrieremöglichkeiten, gute Beschäftigungsaussichten, eine sinnstiftende Arbeit und attraktive Verdienstmöglichkeiten machen Handwerksberufe zu einer guten Wahl“, sagt Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen. Vor allem klimarelevante Berufe seien bei den Jugendlichen beliebt. Klimaschutz und Nachhaltigkeit seien langfristige Herausforderungen, die in Zukunft verstärkt an Bedeutung gewinnen würden. Diese Berufe erforderten innovative Lösungen und kreative Ansätze, vor allem aber praktische Fähigkeiten, so Herrmann. „Die Installation einer Solaranlage, der Wärmepumpe oder einer Wallbox erfordert Know-how im Bereich erneuerbarer Energien, Heizungstechnik oder Elektrotechnik.“
In der Rangliste der beliebtesten Ausbildungsberufe konnten die Kraftfahrzeugmechatroniker, die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und die Zimmerer erneut punkten. In einigen Berufen der Bau- und Ausbaugewerke ging die Bewerberzahl allerdings zurück. TA