Tödlicher Wespenstich

Allergischer Schock bei Insektenstich: Schnelles Handeln kann Leben retten

Rund drei Millionen Deutsche begleitet bei sommerlichen Aktivitäten stets ein mulmiges Gefühl – immer ist da die Angst vor einem Insektenstich, weil ihr Körper darauf mit einem allergischen Schock reagieren könnte.

08.08.2018

Wespen gehören zum Sommer, für manche Menschen ist das lebensbedrohlich. Archivbild: LuisBonito/RooM The Agency/Corbis

Wespen gehören zum Sommer, für manche Menschen ist das lebensbedrohlich. Archivbild: LuisBonito/RooM The Agency/Corbis

Ein allergischer Schock ist die schlimmste Folge eines Insektenstichs, die Allergikern passieren kann. Tilo Biedermann, Dermatologe und Allergologe an der TU München rät: „Sobald die Allergie-Anzeichen über eine örtliche Hautreaktion hinausgehen, sollte der Notarzt verständigt werden.“

Schnell handeln ist bei Insektenstichen generell wichtig, um Schmerzen und Schwellungen gering zu halten. Dies sind die wichtigsten Schritte:

1. Stachel wegkratzen – nicht ziehen: Vor allem nach Bienenstichen bleibt der Stachel häufig in der Haut stecken. Wichtig: Den Stachel wegkratzen, nicht ziehen. Denn am Stachel befindet sich meistens noch ein Giftsack, der durch Ziehen und Drücken Gift freisetzt.

2. Notfallset verwenden: Allergiker haben, wenn ihre Allergie bereits bekannt ist, ein Notfallset bei sich. In einer kleinen Tasche – häufig auffällig gekennzeichnet – befinden sich flüssiges Antihistaminikum und Kortison, die geschluckt werden müssen sowie eine Adrenalin-Fertigspritze, die am Oberschenkel injiziert werden muss.

3. Notarzt verständigen: Treten innerhalb der ersten 15 Minuten körperliche Symptome auf, die über eine örtliche Hautreaktion hinausgehen, muss der Notarzt verständigt werden.

4. Wenn Atemwege zuschwellen: Fällt dem Betroffenen das Atmen schwerer, lockern Erste-Hilfe-Leistende dessen Kleidung, nehmen zum Beispiel die Krawatte ab und öffnen die obersten Blusenknöpfe.

5. Wenn ein Schockzustand eintritt: Kalter Schweiß, Blässe und ein rasender Puls sind Anzeichen für einen Schock. Helfende Personen sollten den Betroffenen auf den Rücken legen und die Beine hoch lagern, indem sie zum Beispiel Kissen oder Taschen unterlegen.

6. Bei Bewusstlosigkeit: Ist die Reaktion so heftig, dass der Allergiker bewusstlos wird, machen Erste-Hilfe-Leistende zunächst die Atemwege frei und bringen den Patienten dann in die stabile Seitenlage. Nicht vergessen: Den Kopf nach hinten überstrecken, damit der Rachenraum frei bleibt. TA

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Erstellt:
08.08.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 08.08.2018, 01:00 Uhr

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