Nach dem Sieg in die Eistonne

Altingen/Entringen im Aufstiegs-Finale

22.06.2022

Fußball-Bezirksliga:Timo Bross (rechts, SGM) umkurvt auf dem Weg zum 0:1 Torwart Erhan Altun (Anadolu Reutlingen). Bild: Ulmer

Fußball-Bezirksliga: Timo Bross (rechts, SGM) umkurvt auf dem Weg zum 0:1 Torwart Erhan Altun (Anadolu Reutlingen). Bild: Ulmer

Die Kicker der SGM Altingen/Entringen lassen ihrer starken Punkte-Saison auch eine starke Relegation folgen. Bei Gluthitze in Mähringen – 36 Grad im Schatten – beim Spiel gegen Anadolu Reutlingen behielten sie einen kühlen Kopf und schlugen den Gegner klar mit 3:0. Damit rückt der Aufstieg der SGM in die Fußball-Bezirksliga immer näher. Konkret: Nur noch ein Spiel steht zwischen dem Aufstieg, und das geht gegen den FC Bad Urach. Aber der Reihe nach.

Es war nicht klar, dass das Match am Ende, zumindest rein zahlenmäßig, einen klaren Sieger haben würde. Denn nach dem Anfangsgeplänkel vor etwa 650 Zuschauern waren es die Reutlinger, die die erste gute Chance zur Führung hatten.

Doch der Kopfball von Abdoulie Drammeh ging nur ans Außennetz. „Puh“, sagte SGM-Anhänger Josef Werst aus Entringen, „den habe ich schon drin gesehen.“ Die Fans waren klar unterscheidbar, es dominierten aber die blauen Shirts der Ammerbucher Truppe. Sogar Spruchbänder und etliche Tröten sorgten für richtiggehende Endspielstimmung.

Die Spielgemeinschaft hingegen fackelte da eher nicht lange. Was sie die ganze Saison auszeichnete: Sie brauchen nicht viele Chancen für ihre Tore. Das zeigten sie auch in der 31. Minute des Spiels: Robin Schuhmacher steckte durch, Torjäger Timo Bross nahm den Pass auf und schon war es geschehen. Dabei war das Tor eine reine Augenweide: Bross schob nicht einfach ein, er umkurvte Torhüter Erhan Altun und sicherte so das 1:0. Mit dieser Führung ging es dann auch in die Pause.

Die zweite Halbzeit eröffneten die Männer von Anadolu mit mehr Engagement und vor allem mehr Zug zum Tor. Es war klar, was in der Pause gesagt worden war: Druck ausüben auf die Ammerbucher und so zu Torchancen kommen.

Zwar gelang es Anadolu weitgehend, den Spielfluss des Gegners zum Erliegen zu bringen, aber außer einer ganzen Reihe von Frei- und Eckstößen kam nichts dabei heraus. Die SGM-Abwehr stand felsenfest, und die Reutlinger hatten kein Konzept, um zum Torerfolg zu kommen. Ihre vielen Standards verpufften allesamt. Einzig ein Kopfball nach einer Ecke brachte Gefahr: Kristian Tomasek köpfte knapp am Tor vorbei. Das hätte der Ausgleich sein können.

Zunächst forderten Einsatz und Klimabedingungen ihren Tribut: Hasan Demir lag mit Krämpfen im Bein auf dem Boden, er verließ den Platz, gestützt von Teamkollegen. Trainer Frank Fahrner weiß noch nicht, ob der Spieler im nächsten Match wieder mitwirken kann: „Wir müssen mal abwarten.“ Und während Anadolu nichts Zählbares gelang, stach Bross erneut zu. Aus dem langweiligen Geplänkel Mitte der zweiten Hälfte heraus nahm der Top-Stürmer eine halbhohe Hereingabe gekonnt auf, und versenkte sie im gegnerischen Netz (79. Minute).

Es bedurfte der Nachspielzeit, um dann endgültig alles klar zu machen. Der eingewechselte Jakob Bauer schoss das 3:0, rannte zu den Fans und jubelte gemeinsam mit ihnen. Der Schiri brauchte nicht einmal mehr anzupfeifen. Was jetzt? „Da kann man nur noch in die Eistonne steigen“, sagte der Trainer lachend. Am Sonntag geht es gegen Urach um den Aufstieg. Werner Bauknecht

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Erstellt:
22.06.2022, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 22.06.2022, 01:00 Uhr

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