Nicht liegenlassen

Auch in Plastiktüten ist Hundekot problematisch

Wer in Wald und Flur spazieren geht, begegnet ihnen zwangsläufig: rote, mit Hundekot gefüllte Plastiktütchen, die am Wegrand liegen geblieben sind.

16.11.2022

So sieht eine Außer-Haus-Hundetoilette heutzutage aus: Beutelspender mit Hundekotbeutel und Abfallbehälter.Bild: Brieschke

So sieht eine Außer-Haus-Hundetoilette heutzutage aus: Beutelspender mit Hundekotbeutel und Abfallbehälter.Bild: Brieschke

Kreis Tübingen. Egal, ob die mit Hundekot gefüllten Tütchen nur vergessen oder aus Faulheit einfach liegen gelassen wurden – sie sind in jedem Fall ein Problem für die, die die landwirtschaftlichen Flächen bewirtschaften. „Das Hauptproblem sind die Wiesen“, sagt Jörg Kautt, Vorsitzender des Kreisbauernverbands Tübingen. Denn von den Wiesen holt der Bauer Futter für seine Tiere. Dabei ist keineswegs das Plastik der Tüten das Schlimmste, sondern der Hundekot. „Es gibt ja auch Krankheiten, die über Hundekot übertragen werden“, erklärt Kautt. „Hunde werden mit viel Fleisch gefüttert werden, da ist es nicht so, dass eine Kuh dann halt ein bisschen Durchfall kriegt.“ Dem Kreisbauernvorsitzendem sind schon Tierverluste gemeldet worden, wo die Landwirte den Verdacht hatten, dass Hundekot im Tierfutter schuld daran sein könnte.

Prinzipiell findet Jörg Kautt es gut, dass das System mit Hundekot-Beutel, Abfallbehältern und Beutelspendern von den Kommunen eingeführt worden ist. „Man kann nur appellieren, dass die Leute den Scheißdreck mitnehmen von ihrem Hund“, sagt er.

Ganz ähnlich, wenn auch weniger drastisch, formuliert das die Stadtverwaltung Tübingen, die pro Jahr rund 30 000 rote Plastiktüten der Firma Belloo kauft und damit die Tütenboxen im ganzen Stadtgebiet befüllt – zum Beispiel auch am Weg am Rammert-Waldrand, an den Streuobstwiesen und Ackerflächen grenzen. „Grundsätzlich“, sagt Pressesprecherin Anja Degner-Baxmann, „appellieren wir an die Hundehalter, die Beutel nicht liegen zu lassen, sondern zum nächsten Mülleimer mitzunehmen.“

Kotbeutel kaufen, Boxen auffüllen, Abfallbehälter leeren – um diesen Service kümmern sich die Kommunalen Servicebetriebe und das Ordnungsamt. Ein Service, der im übrigen kostenfrei für die Hundebesitzer ist, schließlich können die Kotbeutel einfach so aus den Beutelspendern gezogen werden. Angelika Brieschke