Berufsorientierung auf Augenhöhe

Ausbildungsbotschafter des Handwerks gehen jetzt auch in Gymnasien

Ab dem kommenden Jahr beteiligt sich die Handwerkskammer Reutlingen an der „Initiative Ausbildungsbotschafter/-in“ des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg.

20.01.2021

Langjährige Routine hilft den Azubis: Michaela Lundt (Mitte hinten) setzt sich schon seit Jahren für Bildungspartnerschaften ein. Die Aufnahme ist von 2012. Archivbild: HWK Reutlingen

Langjährige Routine hilft den Azubis: Michaela Lundt (Mitte hinten) setzt sich schon seit Jahren für Bildungspartnerschaften ein. Die Aufnahme ist von 2012. Archivbild: HWK Reutlingen

Michaela Lundt, bisher bei der Kammer zuständig für Ausbildung, Bildungs- und Schulpartnerschaften, übernimmt ab Januar 2021 zusätzlich die Aufgaben der Koordinatorin.

„Mit Hilfe der Ausbildungsbotschafter wollen wir Schülerinnen und Schülern die Zukunftsperspektiven im Handwerk lebendig und attraktiv vorstellen. Und wer könnte das besser als ein junger Mensch, der selber in einer Ausbildung steckt und weiß, wovon er spricht und das auch auf Augenhöhe vermitteln kann“, weiß Michaela Lundt. „Dieses Engagement kommt auch unseren Betrieben zugute, denn damit unterstützen wir sie bei ihrer zunehmend schwieriger werdenden Nachwuchsgewinnung.“

Im Kammerbezirk gibt es an die 300 Schulen. Mit ins Boot geholt werden sollen alle, die zu einem mittleren Bildungsabschluss führen. Das sind neben den allgemeinbildenden Schulen auch die Berufsfachschulen. Aber auch in Schulen, die zur Hochschul- und fachgebundener Hochschulreife führen, sollen die Ausbildungsbotschafter eingesetzt werden. Denn die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten sollten verstärkt für die duale Ausbildung im Handwerk sensibilisiert werden.

Den Ausbildungsbotschaftern steht also jede Menge Arbeit bevor: „Wir nehmen an, dass wir im ersten Jahr circa 20 bis 50 Botschafter in die Schulen bringen können, später auch an die 20 so genannte Senior-Botschafter, die gezielt bei Elternabenden oder Infoveranstaltungen die Erziehungsberechtigten ansprechen, um die Bedenken gegen eine duale Ausbildung zu zerstreuen“, sagt Christiane Nowottny, Geschäftsbereichsleiterin Berufsausbildung der Handwerkskammer.

„Nach wie vor möchten nämlich sehr viele Eltern, dass ihre Kinder studieren. Veraltete Vorstellungen von einer dualen Ausbildung führen zu Vorurteilen, die sie an ihre Kinder weitergeben. Hier wollen wir informieren und aufklären.“ Ziel sei es, so Nowottny, im nächsten Jahr 60 bis 80 Schuleinsätze zu realisieren und mindestens zehn Elternabende mit den Senior-Botschaftern zu besuchen.

Idealerweise werden die Ausbildungsbotschafter aus unterschiedlichen Berufsgruppen zu zweit unterwegs sein. Die Einsätze in den Schulklassen sollen eine Dauer von 90 Minuten haben, in denen jeder Ausbildungsbotschafter seinen Beruf, den Weg dorthin, die Berufsausbildung und Karrieremöglichkeiten vorstellt. TA

Koordinatorin Ausbildungsbotschafter: Michaela Lundt,
Tel. 0 71 21 / 2 41 22 70,
E-Mail: michaela.lundt@hwk-reutlingen.de.

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Erstellt:
20.01.2021, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 20.01.2021, 01:00 Uhr

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