Tübingen

Beim Freibad ist der Neckar jetzt naturnah

Die naturnahe Gestaltung des Neckars beim Tübinger Freibad soll wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bringen.

30.10.2019

Von Monica Brana

Das Team um Regierungspräsident Klaus Tappeser (mit Hut) und auch der Tübinger OB Boris Palmer legten in der Nähe des Freibads bei der Neckarumgestaltung Hand an. Bild: Monica Brana

Das Team um Regierungspräsident Klaus Tappeser (mit Hut) und auch der Tübinger OB Boris Palmer legten in der Nähe des Freibads bei der Neckarumgestaltung Hand an. Bild: Monica Brana

Einen „dreifachen Gewinn“ erkannte Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer am Montag in der Renaturierung des Neckars. Nahe des Freibads sei „aus dem bolzgeraden Kanal“ während des vergangenen Dreivierteljahrs nun wieder ein richtiger Fluss geworden. „Für Mensch und Natur“ sei „eine ganz andere Anmutung“ entstanden. Und zudem sei der Radweg wieder offen.

Der in ökologischer Hinsicht streckenweise mangelhafte Zustand des Flusses werde durch den „Masterplan Neckar“ verbessert, erläuterte Regierungspräsident Klaus Tappeser. Für den Ausbau des etwa 500 Meter langen Abschnittes seien 720 000 Euro veranschlagt. Die Kanten der neu angebrachten Sitzstufen sollen noch abgerundet werden.

Die Eisenstreben, die früher das Ufer befestigten, seien nun als eingeschmolzene Skulptur am Wegesrand zu bewundern, sagte Lothar Heissel. Der technische Leiter des Landesbetriebs Gewässer erinnerte an das Projekt „Flusspark Neckaraue“ flussabwärts an der Gartenstraße. Auch dort sollen städtische Flussbesucher den Neckar positiv erleben, dadurch ein „Gefühl“ und ein „Schutzinteresse“ entwickeln.

Kleine Inseln und Ausbuchtungen, unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten und Neupflanzungen sollen für Flora und Fauna beste Bedingungen schaffen, sagte Umweltplaner Norbert Menz und zeigte 150 Meter flussaufwärts auf entsprechende Uferstrukturen. An den Rändern fließe das Wasser langsamer, in der Flussmitte schneller. Es müsse sich jedoch zeigen, wie die Bäume dort kommenden Hochwassern standhalten. Rund 30 Bäume im Alter von fünf bis sechs Jahren werden gepflanzt, sagte Menz. Etwa 300 Stecklinge im Uferbereich (vor allem Erlen und Weiden) sollen folgen. Einen Besucher habe das werdende Habitat schon angezogen: Ein Biber hat seine Spuren hinterlassen.

Die reinen Baukosten belaufen sich auf etwa 560 000 Euro, sagte Projektleiter Sebastian Krieg vom Regierungspräsidium Tübingen. Die kommenden neun Jahre über solle ein „Monitoring“ folgen, wobei Fachleute den Wirkungsgrad der Umbaumaßnahmen einschätzen. Monica Brana

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Erstellt:
30.10.2019, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 30.10.2019, 01:00 Uhr

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