Weidenkätzchen den Wildbienen

Blühende Zweige in der Natur lassen. Für Ostersträuße besser Forsythien nehmen

Ostern steht vor der Tür. Da ist es verlockend, sich einen Strauß Palmkätzchen oder Wildblumen zu pflücken.

31.03.2021

Wilde Weidenkätzchen-Zweige sollten auf dem Speiseteller von Insekten und nicht in Sträußen landen. Archivbild: Erich Sommer

Wilde Weidenkätzchen-Zweige sollten auf dem Speiseteller von Insekten und nicht in Sträußen landen. Archivbild: Erich Sommer

Doch Wildbienen und Schmetterlinge brauchen gerade jetzt jede Nahrungsquelle. Der BUND bittet deshalb eindringlich, die blühenden Weidenzweige und Blumen in der Natur zu belassen.

Denn: „Wildbienen schlüpfen jetzt. Sie haben als Larve überwintert mit Nahrungsvorräten, die ihnen ihre Mutter mit in die Brutröhren gelegt hat. Wenn sie dann bei entsprechender Temperatur schlüpfen und erwachen, dann brauchen sie auch Nahrung. Nahrung ist später im Frühling mit der Obstblüte viel einfacher zu finden.

Jetzt sind die blühenden Weiden oder Schlüsselblümchen mit ihrem Pollen und Nektar in dieser noch blütenarmen Zeit besonders wichtig“, sagt Dominic Hahn, Naturschutzreferent des BUND Baden-Württemberg.

Für den Osterstrauß eignen sich auch Triebe von noch nicht blühenden Sträuchern oder Bäumen. Für die Wohnung können Zweige der Forsythien aufgestellt werden. Denn sie produzieren weder Nektar noch Pollen und sind für Insekten damit wertlos. Die dekorativen Weidenkätzchen sind die Blüten der Weiden und erscheinen noch vor den Blättern am Zweig.

Vor allem Salweiden mit ihren flauschigen Kätzchen sollten für Insekten reserviert bleiben: „Gerade die Salweide mit ihrer frühen und sehr reichen Blüte ist auch bei Insekten sehr beliebt. Sie ist auch für die Honigbienen die erste Massennahrung. Und auch Vogelarten wie der Zilpzalp oder Meisen saugen den nahrhaften Nektar gerne. Später im Jahr sind auch die Blätter beliebt, allein die Salweide dient für die Raupen von 37 Schmetterlingsarten als Nahrungspflanze“, so Hahn. In der Natur kommt die Salweide als Pionierart gerne an Waldrändern oder lichten Waldstellen vor.

Es gibt etwa 500 Arten von Weiden. Davon sind 30 in Mitteleuropa heimisch, zudem gibt es viele Hybridformen. Sie sind vorzugsweise an oder in der Nähe von Gewässern zu finden.

In der freien Natur dürfen wilde Weidenkätzchen-Zweige zwischen dem 1. März und dem 30. September nach dem Bundesnaturschutzgesetz nicht abgeschnitten werden. TA