tagblatt.deDie Belegschaft bleibt
Brillinger hat seine Geschäftsanteile verkauft
Der Tübinger Orthopädiefachhändler Brillinger hat seine Geschäftsanteile an Ottobock verkauft. Mit dem Namen des traditionsreichen Familienunternehmens sollen auch die Arbeitsplätze der rund 270 Mitarbeiter bei Brillinger erhalten bleiben.
Die Firma Brillinger mit Hauptsitz im Tübinger Handwerkerpark ist von einem Weltmarktführer der Orthopädie- und Rehatechnik übernommen worden. Bild: Stefan Zibulla
„Kein einziger Arbeitsplatz ist in Gefahr“, versichert Ingrid Fischer. Zusammen mit ihrem Mann führte sie die Orthopädie Brillinger GmbH & Co. KG, deren Geschichte bis in das Jahr 1865 zurückreicht. Bis Ende Mai stehen Ingrid und Klaus Fischer bei Ottobock noch als Berater unter Vertrag. Dann wollen die Eheleute mehr Zeit mit ihren 5 Enkeln verbringen.
Mit seinen 10 Versorgungszentren und Sanitätshäusern in 6 Städten hat Brillinger im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 30 Millionen Euro erzielt. „Wirtschaftlich stehen wir also sehr gut da“, betont Ingrid Fischer. Die Übernahme ihres Unternehmens durch einen Weltmarktführer der Orthopädie- und Rehatechnik aus Duderstadt begründet sie mit einem fehlenden Nachfolger. Ihre 4 Kinder hätten ihren Traumberuf in anderen Branchen gefunden oder definieren ihre Lebensqualität nicht über die Verantwortung für ein Unternehmen.
„Ein Expertennetzwerk für qualitativ hochwertige Versorgungen und Ansprechpartner vor Ort sind für den Rehabilitationserfolg von entscheidender Bedeutung“, erklärt Ottobock CEO Oliver Jakobi in einer Pressemitteilung. „Wir freuen uns deshalb, mit den Kolleginnen und Kollegen von Brillinger noch näher an unsere Anwender in Baden-Württemberg heranzurücken und den Versorgungsstandard für sie weiter zu verbessern.“ Stefan Zibulla
