Viel Abwechslung

Christine Staudenmeyer und Meik Mohrmann unterrichten seit Jahren am Kepler-Gymnasium

Die Französisch- und Englischlehrerin Christine Staudenmeyer und der Geschichts- und Deutschlehrer Meik Mohrmann unterrichten am Kepler-Gymnasium in Tübingen. Die beiden haben sehr viel Freude an ihrem Beruf.

10.07.2019

Meik Mohrmann und Christine Staudenmeyer lieben ihren Lehrerberuf. Bild: Dennis Duddek

Meik Mohrmann und Christine Staudenmeyer lieben ihren Lehrerberuf. Bild: Dennis Duddek

TAGBLATT ANZEIGER: Was mögen Sie an Ihrem Beruf, also warum haben Sie genau diesen Beruf gewählt?

Christine Staudenmeyer: Eigentlich mag ich an meinem Beruf alles, bis auf das ständige Korrigieren. Ich persönlich finde, der Beruf ist klasse für jeden, der gerne mit jungen Menschen zu tun hat, so wie ich. Ich mag meinen Beruf besonders, da er so abwechslungsreich ist. Außerdem trägt man ziemlich viel Verantwortung, hat aber gleichzeitig ziemlich viele Freiheiten (zum Beispiel wie man den Unterricht gestaltet). Vor einer Klasse zu stehen, kann allerdings auch sehr stressig sein.

Was sind oder waren Sie lieber: Lehrer oder Schüler?

Meik Mohrmann: Ich würde sagen, dass ich in jedem Fall lieber ein Lehrer bin. Früher, als ich noch zur Schule ging, war mir im Unterricht oft langweilig und ich hatte das Gefühl, die Zeit geht nicht herum. Wenn man Lehrer ist, geht die Zeit einer Schulstunde so schnell vorbei, dass man sich wundert, wo sie geblieben ist.

Was war Ihr witzigstes Erlebnis mit einem Schüler oder einer Schülerin?

Christine Staudenmeyer: Es gab sehr viele witzige Erlebnisse. Was mir aber im Kopf geblieben ist, ist der kleine Fünftklässler, der mir morgens um halb neun auf meine neuen Schuhe erbrochen hat. Natürlich hat er das nicht mit Absicht gemacht. Und in der Situation fand ich es wahrscheinlich auch nicht witzig, aber jetzt finde ich es durchaus unterhaltsam.

Wenn Sie Ihren Beruf mit einem Wort beschreiben müssten, für welches würden Sie sich entscheiden?

Meik Mohrmann: Ich würde sagen, ganz klar: Abwechslung. Ich finde, dieser Beruf beinhaltet wirklich alles von A bis Z. Man weiß zwar immer grob, was an einem Tag passieren wird, weil man einen Stundenplan hat. Aber was in der Schulstunde dann manchmal passiert, kann vorher keiner wissen.

Wenn Sie eine Sache in allen Schulen in Deutschland ändern könnten, was wäre das?

Christine Staudenmeyer: Da gibt es etwas, was mich ganz besonders stört und das ist zum Beispiel die Korrektur von Klassenarbeiten. Mit dieser Korrektur ist immer verbunden, dass man dem Schüler oder der Schülerin eine Note geben muss und das mag ich gar nicht. Ich würde, wenn ich könnte, also gerne die Noten abschaffen. Dafür habe ich zwei Gründe: Erstens müsste ich natürlich keine Noten mehr vergeben. Und zweitens würde den Schülern dann eventuell auffallen, dass sie für sich lernen und für ihr Leben und nicht nur, um eine gute Note zu bekommen. Denn zurzeit lernen die meisten Schülerinnen und Schüler nur für eine Klassenarbeit, um eine gute Note zu bekommen und vergessen nach dieser Arbeit dann wieder alles, was sie gelernt haben.

Meik Mohrmann: Ich würde die Noten beibehalten, weil die Schüler nur so sehen können, was sie leisten und sich mit anderen vergleichen können.

Was waren Ihre Ausreden als Schüler, wenn Sie zu spät in die Schule kamen?

Meik Mohrmann: Bei meinen Ausreden war ich, soweit ich mich erinnern kann, nicht wirklich kreativ. Wenn ich mich überhaupt entschuldigt habe, weil ich zu spät kam, dann habe ich meistens gesagt, dass ich verschlafen habe. In der Kursstufe allerdings habe ich dann alles auf meinen VW Käfer geschoben. Gerade nachmittags, wenn ich nicht zum Sport wollte, habe ich dann immer gesagt, dass was mit dem Auto nicht stimmt, also dass es nicht anspringt oder ich zum TÜV muss.

Die Fragen stellte Dennis Duddek

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Erstellt:
10.07.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 45sec
zuletzt aktualisiert: 10.07.2019, 01:00 Uhr

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