DGB gibt das Motto aus: „Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!“

Frauen sind auch Arbeitskräfte

Der 8. März ist Internationaler Frauentag. Er wird seit über 100 Jahren begangen.

08.03.2023

Frauen übernehmen zusätzlich zur Erwerbsarbeit häufig die sozialen Familienaufgaben –der Internationale Frauentag erinnert auch daran. Bild: goodluz - stock.adobe.com

Frauen übernehmen zusätzlich zur Erwerbsarbeit häufig die sozialen Familienaufgaben –der Internationale Frauentag erinnert auch daran. Bild: goodluz - stock.adobe.com

Am Internationalen Frauentag (auch Weltfrauentag, Frauenkampftag, Frauenwelttag oder einfach Frauentag genannt) demonstrieren Frauen weltweit für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von Frauen. Am heutigen Mittwoch, 8. März, ist es wieder so weit – im Bundesland Berlin sowie in Mecklenburg-Vorpommern ist dies ein gesetzlicher Feiertag, in den übrigen Bundesländern jedoch (noch) nicht. Das diesjährige Motto lautet: „Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!“

Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende sagt in ihrem Aufruf: „Als Gewerkschaften appellieren wir an Arbeitgeber*innen und politisch Verantwortliche, endlich die Hürden für Frauen im Erwerbsleben zu schleifen. Ihre gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsmarkt muss sichergestellt werden – auch als Voraussetzung für eine nachhaltige Wirtschaft und eine zukunftssichere Gesellschaft. Denn eins steht fest: Der Fachkräftemangel droht zum Bremsschuh des Wandels zu werden und wird ohne Frauen nicht zu beheben sein. Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!“

Hannack fordert: „Arbeitszeiten, die zum Leben passen und Frauen wie Männern die gleichen Möglichkeiten eröffnen, erwerbstätig zu sein und gleichzeitig Verantwortung für Familie und Hausarbeit zu übernehmen;

Umverteilung von Sorgearbeit und Stärkung von Partnerschaftlichkeit, durch den Ausbau der Partnermonate und eine zehntägige, bezahlte Freistellung für Väter und zweite Elternteile rund um die Geburt eines Kindes sowie flächendeckende und bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Kinder und Pflegebedürftige;

existenzsichernde Einkommen durch Stärkung von Tarifbindung und Aufwertung der Berufe in frauendominierten Branchen, damit sich Erwerbsarbeit für Frauen lohnt und finanzielle Sicherheit bietet – auch in Krisenzeiten;

Schließen der Lohnlücke, unter anderem durch die Pflicht für Betriebe und Verwaltungen, ihre Entgeltpraxis regelmäßig zu überprüfen, damit Kolleginnen nicht benachteiligt werden

Beseitigung von Fehlanreizen im Steuersystem durch die Abschaffung der Lohnsteuerklasse V und eine Reform der Minijobs mit dem Ziel, alle Beschäftigungsverhältnisse ab der ersten Arbeitsstunde sozial abzusichern

Gleichstellungscheck für alle politischen Vorhaben, damit sie den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern gerecht werden und die Gleichstellung vorantreiben.“

Angesichts bisheriger Bemühungen für die Gleichberechtigung von Frauen fasst die DGB-Vorsitzende zusammen: „Gerade in Krisenzeiten kämpfen wir gemeinsam und mit voller Kraft für die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsmarkt und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit.“ TA