Anders bauen als bisher

Das „Bauen nach dem Wachstum“ ist Thema beim Bund Deutscher Architekten

Zu einem Perspektivwechsel in der Architektur ruft der BDA auf: Für das Vorhandene aktiv Sorge zu tragen, das Bestehende mit Ideen für ein zukunftsfähiges Zusammenleben weiterzubauen, ist Kern einer reduktiven Strategie in der Architektur.

09.06.2021

So bauen, dass es Menschen und Natur langfristig gut tut – in Präsenz und online informiert der Bund Deutscher Architekten am Samstag über Ideen und Projekte. Bild: stockpics - stock.adobe.com

So bauen, dass es Menschen und Natur langfristig gut tut – in Präsenz und online informiert der Bund Deutscher Architekten am Samstag über Ideen und Projekte. Bild: stockpics - stock.adobe.com

Das Postulat im BDA-Positionspapier „Das Haus der Erde“ ist angesichts der planetarischen Grenzen dazu eindeutig: „Dem Erhalt des Bestehenden kommt Priorität zu.“

Was heißt es für den Berufsstand, dieses Postulat ernst zu nehmen und die Wegwerfmentalität in ein langfristiges Bestandsdenken im Bauen zu transformieren? Wie entsteht aus dieser wohlmeinenden Aufforderung ein Selbstverständnis oder gar eine Selbstverpflichtung für unseren Berufsstand? Welche ressourcensparenden Planungs- und Baumethoden, aber auch welche Teilhabeformate und Finanzierungsformen außerhalb eines kurzfristigen Renditedenkens sind zu entwickeln und zu praktizieren? Und wie schaffen wir es, dass unser Anliegen von Auftraggebern und Behörden getragen wird?

Nicht weniger zentral dabei ist die Frage nach der Ästhetik einer reduktiven Architektur, die „weniger verschwenderisch“ (Ursula von der Leyen) ist und damit die Qualität eines kreativen Unterlassens in einer sinnlichen wie auch räumlich-konzeptionellen Form zum Ausdruck bringt.

Der BDA-Tag lädt zur Diskussion über fachliche Strategien und politische Aufforderungen für einen sorgsamen und verantwortungsvollen Umgang mit dem Vorhandenen ein. Die dezentralen Exkursionen am Nachmittag führen zu Projekten, die kreativ und optimistisch für den Aufbruch in eine ressourcenschonende Architektur stehen.

Das Programm

Am Samstag, 12. Juni 2021: Ab 10 Uhr erfolgt der digitale Auftakt mit einem öffentlichem Live-Stream an den dezentralen Veranstaltungsorten der BDA-Landesverbände in Berlin, Leipzig, Ribbeck und St. Goarshausen, Stuttgart.

Um das „Bauen nach dem Wachstum – ein Gespräch“ geht es zunächst bei Susanne Wartzeck, Präsidentin des BDA, Dipperz / Berlin und Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, Berlin.

Anschließend sprechen Prof. Eike Roswag-Klinge, Architekt BDA, Berlin und Alexis Angelis, Architekt BDA, Oldenburg und Frauke Burgdorff, Stadtbaurätin Aachen, über „Kreatives Unterlassen. Strategien in Architektur und Politik“.

In Stuttgart ist die Staatliche Verwaltungsschule zugleich Veranstaltungsort und Thema. Der BDA Baden-Württemberg lädt dorthin ein zur öffentlichen Ausstrahlung des Vormittagsprogramms, einer Führung, Vortrag und einer Live-Performance unter dem Titel „Sharing Brutalism: Staatliche Verwaltungsschule Stuttgart. Mehr Informationen und Anmeldung zu Events vor Ort online unter www.bda-bund.de/bda-tag.TA

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Erstellt:
09.06.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
zuletzt aktualisiert: 09.06.2021, 01:00 Uhr

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