Zweifellos gelungen

Das Sudhaus hat einen neuen Konzertsaal, in dem 800 Zuschauer Platz finden

05.01.2022

Sudhaus-Chef Adalbert Sedlmeier und Pressesprecher Raoul Paslaru.

Sudhaus-Chef Adalbert Sedlmeier und Pressesprecher Raoul Paslaru.

Große Pläne, die endlich wahr wurden: Der Ausbau des neuen Sudhaus-Saales ist seit Oktober so gut wie abgeschlossen und bis im Frühjahr dürfte auch rund um das neue Schmuckstück in Tübingens Soziokultur alles andere fertig sein. Denn: „So langsam hängen mir die Bauarbeiten zum Hals raus“, so Sudhaus-Chef Adalbert Sedlmeier.

Das Richtung Hechingen gelegene soziokulturelle Zentrum ist seit seiner Gründung am 28. Juni 1988 ein kulturelles Aushängeschild, das weit über Tübingen hinaus Interesse auf sich zieht.

In dieser Zeit gestaltete und organisierte der Verein unter der Geschäftsführung von Adalbert Sedlmeier als Veranstalter oder in Zusammenarbeit mit anderen Kulturinitiativen das Konzertprogramm und trug die organisatorische Gesamtverantwortung des Projekts. Seit Jahren stieß jedoch gerade der Konzertbetrieb an seine Grenzen, um die Bandbreite von Veranstaltungen zu halten und modernen Ansprüchen zu genügen. Bisher standen an Veranstaltungsflächen ein großer Saal für rund 550 Besucher (bestuhlt circa 300), ein Theatersaal mit 120 Sitzplätzen und die Peripherie mit rund 150 Sitzplätzen zur Verfügung.

Mit der Fertigstellung des insgesamt 7 Millionen Euro teuren Anbaus stehen nun für den Hauptveranstaltungssaal rund 500 Quadratmeter parat, die bestuhlt knapp 500 und bei Stehkonzerten bis zu 800 Zuschauern Platz bieten. Obwohl der gesamte Komplex noch nicht ganz fertig ist, fanden seit Oktober bereits mehrere Konzerte im neuen Saal statt. Der bietet neben dem geräumigeren und 7,50 Meter hohen Zuschauerraum auch eine viel größere Bühne, eine aus zwei Teilen bestehende und verschiebbare Besuchertribüne und eine hauseigene Licht- und Tontechnik. Für den alten Saal, in dem nun das Foyer mit einer zusätzlichen Studiobühne für kleinere Formate untergebracht ist, musste die Licht- und Tontechnik angemietet werden, was einen enormen Aufwand mit sich brachte.

Auch der neue Eingangsbereich mit einem breiten Glasportal, die in Eigenarbeit freigelegten Gemäuer aus Natursteinen im Untergeschoss sowie ein Aufzug für Rollstuhlfahrer und schweres Gerät können sich sehen lassen.

Die neu gebauten Toiletten im Untergeschoss betritt man nun durch eine Art Torbogen, der noch aus der ältesten Schicht des Gebäudes um das Jahr 1820 stammt. Über eine breite Betontreppe geht es vom Eingangsbereich ins komplett renovierte Foyer, das als der frühere Konzertsaal kaum mehr zu erkennen ist. Nur die alte Zuschauergalerie mit den zwei Treppen links und rechts blieben als Erinnerungsrelikt erhalten.

Hier sollen zukünftig Sitzgelegenheiten für die Besucherinnen und Besucher geschaffen werden, so wie auch im insgesamt rund 200 Zuschauer fassenden Foyer selbst, in dem auf einer Seite eine kleine Bühne für zukünftige Clubkonzerte und auf der anderen Seite die Getränketheke platziert ist. Die ist im Moment noch ein Provisorium wie auch die Beleuchtung des Foyers, die bis im Frühjahr fertiggestellt sein sollen. Dies gilt auch für die im früheren Foyer entstehende Küche, die zur Zeit noch eine Baustelle ist und nicht genutzt werden kann. Hier ist noch am meisten zu tun, da der Küchenboden auf Konzertsaal-Niveau angehoben werden muss. Warmes Essen und gemütliche Sitzgelegenheiten gibt es deshalb noch nicht im neuen Sudhaus, aber das soll sich so schnell wie möglich ändern: „Wir werden darauf dringen, dass die restlichen Arbeiten bis zum Frühjahr abgeschlossen sind“ so Geschäftsführer Adalbert Sedlmeier.

Auch für die Künstler selbst hat sich die Aufenthaltsqualität enorm verbessert. Es gibt nun im Backstagebereich zwei separate Garderoben samt Duschen und Sanitäranlagen, eine davon mit Behindertentoilette. Zudem steht den Künstlern ein großer Aufenthaltsraum zur Verfügung, der noch mit einer Teeküche ausgestattet werden soll. Vergrößert wurde auch das Waldbühnen-Areal neben dem Sudhaus, in dem Openair-Veranstaltungen stattfinden. Hier wurde der Hang gegenüber der Freilicht-Bühne als eine Art Amphitheater aus steinernen Sitzstufen aus Jurakalk ausgebaut und bietet nun rund 400 Zuschauern Platz. Für 400 weitere Besucher ist das Parkett direkt vor der Bühne ausgestattet, sodass insgesamt genauso viele Zuschauer Platz finden wie im neuen Saal.

Der ist zweifellos gelungen und wird das Kulturleben in Tübingen ganz sicher bereichern. Denn die größere Bühne und die Möglichkeit für mehr Publikum erlaubt es nicht nur, bekanntere Bands und teurere Künstlerinnen und Künstler einzuladen, „auch die Aufenthaltsqualität hat sich durch den Ausbau enorm verbessert“, freut sich Sudhaus-Chef Adalbert Sedlmeier. Jürgen Spieß

Sudhaus-Chef Adalbert Sedlmeier und Pressesprecher Raoul Paslaru.

Sudhaus-Chef Adalbert Sedlmeier und Pressesprecher Raoul Paslaru.

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05.01.2022, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 05.01.2022, 01:00 Uhr

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