Viel Licht und Ruhe

Das Tübinger Hospiz auf der Lechlerhöhe ist fertig

In nur 16 Monaten Bauzeit ist das Tübinger Hospiz auf der Lechlerhöhe fertig gestellt worden. Ende Mai 2020 war der Spatenstich gewesen für ein Haus, in dem Menschen in Würde sterben können sollen. In wenigen Tagen werden dort die ersten Gäste erwartet.

06.10.2021

Bald ist die Baustelle beendet und die ersten Gäste können ins Tübinger Hospiz kommen. Die vorgelagerte Holzfassade soll wie ein „schützender Mantel“ wirken. Bild: Uhland2

Bald ist die Baustelle beendet und die ersten Gäste können ins Tübinger Hospiz kommen. Die vorgelagerte Holzfassade soll wie ein „schützender Mantel“ wirken. Bild: Uhland2

Kreis Tübingen. Es sei keine alltägliche Bauaufgabe gewesen, sagte Karl-Heinz Single, einer der Architekten des Bauprojekts, beim Pressetermin am vergangenen Mittwoch. Ein Hospiz zu bauen, bedeute „ein letztes Zuhause zu schaffen“ für sterbenskranke Menschen. „Wir wollten keine Hotelsituation mit links Zimmer, rechts Zimmer und in der Mitte Flur.“

Das ist gelungen: mit viel Holz, das Ruhe ausstrahlt und viel Licht in jedem der acht Gästezimmer (siehe Bild Seite 2), das durch große Fensterflächen fällt. Alle Zimmer haben einen nahen Blick auf den kleinen Park mit altem Baumbestand und einen weiten Blick auf die Schwäbische Alb. Es ist „ein Gebäude, das sehr leise daherkommt“, so Single.

„Menschen in Würde begleiten“, das will ein Hospiz. Menschen, die so schwer krank sind, dass sie nicht mehr zu Hause oder in einem Pflegeheim betreut werden können. Träger der Tübinger Einrichtung ist das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm). Dessen Direktorin, Dr. Gisela Schneider, war sichtlich erleichtert und froh über die Fertigstellung des Millionen-Bauprojekts. „Das ist ein besonderer Termin“, sagte sie und erinnerte daran, dass das Tübinger Projekt – die Anfänge der Hospizbewegung im Kreis Tübingen – vor 30 Jahren gegründet wurde.

Das Tübinger Projekt hilft Angehörigen dabei, Schwerkranke zu Hause zu pflegen. Wenn das nicht mehr möglich ist, ist ein Hospiz die letzte Zuflucht. Mit dem stationären Hospiz in Tübingen wird eine Lücke in der palliativen Versorgung im Landkreis geschlossen. Angelika Brieschke

Die Baukosten für das Hospiz betragen 4,8 Millionen Euro. Diese Summe wird im wesentlichen über Spenden finanziert.

Siehe auch den Kommentar auf Seite 2.

Zum Artikel

Erstellt:
06.10.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 49sec
zuletzt aktualisiert: 06.10.2021, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen