Ein Hafen für Kunst und Kultur

Das franz.K plant ein Openair-Programm auf dem Reutlinger Paketpost-Areal

Das franz.K trotzt der Coronakrise und ruft ab Mitte Mai den sogenannten „Echaz-Hafen“ ins Leben: In unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Gelände der alten Paketpost soll eine Openair-Spielstätte für bis zu 2 500 Besucher installiert werden, auf der das Kulturzentrum und andere Veranstalter bis in den Herbst hinein Kultur, Kunst und Livemusik bieten können.

10.02.2021

Beim Auftakt der „TuVis“-Reihe – ein neuer Internet-Fernsehkanal des franz.K – wurden die Pläne für das Openair-Programm bei der alten Paketpost vorgestellt. Bild: Jürgen Spieß

Beim Auftakt der „TuVis“-Reihe – ein neuer Internet-Fernsehkanal des franz.K – wurden die Pläne für das Openair-Programm bei der alten Paketpost vorgestellt. Bild: Jürgen Spieß

Die Corona-Pandemie hat nicht nur die Veranstaltungsbranche kalt erwischt, aber sie besonders. Seit fast einem Jahr befindet sie sich nun bundesweit in der größten Krise, die es in dieser Branche je gab. Stark betroffen ist auch das Reutlinger franz.K, in dem seit Ausbruch der Pandemie Flaute herrscht und auf all das verzichtet werden muss, für das das soziokulturelle Zentrum steht.

Nachdem das franz.K bereits vergangenen Sommer ein zweiwöchiges Sommerprogramm auf dem Paketpost-Gelände präsentierte, soll das Openair-Angebot in diesem Jahr weiter ausgebaut werden: „Wir haben pandemiebedingt wenig Hoffnung, dass in nächster Zeit drinnen Kultur stattfinden kann“, so franz.K-Vorstand Andreas Roth bei einer Gesprächsrunde im TuVis-Stream. „Deshalb sind wir im ständigen Austausch mit dem Kultur- und Baurechtsamt und durchlaufen die notwendigen Genehmigungsverfahren für das Echaz-Hafen-Projekt“.

Geplant ist, auf dem Paketpost-Gelände multifunktionale Container-Elemente („fliegende Bauten“) aufzustellen. Sie sollen aus einer festen Bühne bestehen, einer Lärmschutzwand, um den Straßenlärm fernzuhalten, zwei Containerbars und Toilettencontainer. All das soll jederzeit wiederverwendet werden können. Wichtig ist den franz.K-Organisatoren um die Vorstände Claudia Heldt und Andreas Roth, eine große Bandbreite an Kulturveranstaltungen anzubieten – von Musik und Kleinkunst über Vernissagen bis zu Zirkusvorstellungen und Kulturmärkten: „Wir pachten zwar das Gelände von der Stadt, aber es steht auch anderen Veranstaltern, Vereinen und Gruppen zur Verfügung“, betont Andreas Roth.

Ein Antrag für einen einmaligen Zuschuss ist bereits bei der Stadt gestellt. Darüber hinaus hofft das franz.K auf finanzielle Unterstützung einer „Solidargemeinschaft von Kulturinteressierten“, ob durch eine einmalige oder monatliche Spende für das Echaz-Hafen-Projekt oder durch Direktkredite zwischen 1 000 und 10 000 Euro. Das franz.K-Programm „steht fast schon komplett“, wie Booker Björn Dähn berichtet: Im Mai sollen vier Veranstaltungen die Echaz-Hafen-Bühne beleben, darunter die Indie-Liedermacherin Mia Morgan. Im Juli gibt es neben dem Konzert des italienischen Sängers und Gitarristen Pippo Pollina (9. Juli) unter anderem einen Hip-Hop-Jam, das Interkomm-Festival, ein Konzert der Band Bukahara sowie das jeweils eintägige KuRT- und Represent-Festival.

Den gesamten Sommer bis in den Spätherbst hinein soll das Openair-Gelände bespielt werden. Ein teilweise überdachter Biergarten ist ebenfalls in Planung. Zwischen 50 und 100 Zuschauer verfolgten die Premiere der neuen „TuVis“-Reihe – was so viel heißt wie „du lebst“ – auf Youtube, die von einer Hip-Hop-Einlage des Rappers Reven-pots beendet wurde. Das nächste Mal stellt sich in der Streamingreihe die „Agentur für unschätzbare Werte“ vor. Jürgen Spieß

www.franzk.net/investition-in-die- zukunft/open-air-gelaende

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Erstellt:
10.02.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 15sec
zuletzt aktualisiert: 10.02.2021, 01:00 Uhr

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