Alles in Bewegung

Das inklusive Festival Kultur vom Rande steigt vom 23. bis 26. Juni in Reutlingen

15.06.2022

Zweimal musste „Kultur vom Rande“ verschoben werden – nun sind die Organisatoren des internationalen Festivals guter Dinge. Bei der Programmvorstellung im Echaz-Hafen: Rosemarie Henes, Oberbürgermeister Thomas Keck, Markus Christ, Leonie Wodetzky (Reutlinger Kulturbüro Klick), Martin Keller (Lebenshilfe Reutlingen), Andreas Roth (franz.K), Christian Freisem (Bruderhaus-Diakonie) und Elisabeth Braun (von links). Bild: Jürgen Spieß

Zweimal musste „Kultur vom Rande“ verschoben werden – nun sind die Organisatoren des internationalen Festivals guter Dinge. Bei der Programmvorstellung im Echaz-Hafen: Rosemarie Henes, Oberbürgermeister Thomas Keck, Markus Christ, Leonie Wodetzky (Reutlinger Kulturbüro Klick), Martin Keller (Lebenshilfe Reutlingen), Andreas Roth (franz.K), Christian Freisem (Bruderhaus-Diakonie) und Elisabeth Braun (von links). Bild: Jürgen Spieß

Nach zweimaliger Verschiebung geht das achte Internationale Festival „Kultur vom Rande“ erstmals auf dem Gelände des Echaz-Hafens und auf den Straßen der Reutlinger Innenstadt über die Bühne.

Von Donnerstag, 23. Juni bis Sonntag, 26. Juni, wird auf der Openair-Bühne zwischen franz.K und der ehemaligen Paketpost täglich Kultur geboten. Die Palette reicht von der Tanzaufführung über Lieder von Bert Brecht bis hin zum Gastspiel des bekannten Theaters RambaZamba.

Die künstlerische Kooperation zwischen ganz unterschiedlichen Menschen zu ermöglichen und die große Bandbreite der Ausdrucksformen von KünstlerInnen mit und ohne Behinderung freizusetzen: Darum geht es den Organisatoren dieses in Süddeutschland einzigartigen Festivals. Dieses Jahr werden rund 70 Künstler/innen erwartet und circa 25 ehrenamtliche Mitarbeiter leisten tatkräftige Unterstützung.

Nachdem das Festival 2020 und 2021 coronabedingt abgesagt werden musste, wird es dieses Jahr wieder zur Plattform für spannende Gastspiele internationaler, inklusiver Musik-, Theater- und Tanzensembles.

Das Motto lautet „Alles in Bewegung“ und bringt damit zum Ausdruck, dass künstlerische Ausdrucksformen von Veränderung und Weiterentwicklung leben. Zudem passt das Motto zu den bewegten Zeiten, die das Festival in den letzten beiden Jahren pandemiebedingt erlebte. Nicht nur, dass die Veranstaltung zweimal verschoben werden musste, auch das Reutlinger Stadtfest, mit dem es Synergien geben sollte, wurde kurzfristig abgesagt: „Wir haben uns oft gefragt, ob wir das Festival angesichts dieser schwierigen Zeiten überhaupt machen sollen“, so Festivalleiterin Rosemarie Henes bei der Programmvorstellung, „sind aber zu der Einschätzung gekommen, dass ein Festival, das ein tolerantes und respektvolles Miteinander auf seine Fahnen schreibt, in diesen Zeiten umso wichtiger ist“.

Auch Oberbürgermeister Tomas Keck, der die Schirmherrschaft übernommen hat, sieht die Veranstaltung seit seiner Gründung im Jahr 2000 als „festen Bestandteil der Stadt, dessen Existenz keine Rechtfertigung braucht“.

Wichtig ist Rosemarie Henes (Gesamtleitung), Markus Christ (Projektorganisation) und Elisabeth Braun (Künstlerische Leitung) auch, dass die Kulturwoche nicht als Insiderfestival für Sozialpädagogen und Schülergruppen, sondern als Angebot für alle Kulturinteressierten angesehen wird.

So wird es zahlreiche Workshops und Straßenkunst bei freiem Eintritt auf dem Marktplatz, beim Brunnen an der Marienkirche und bei der Nikolaikirche geben und zum Abschluss des Festivals gibt es beim Jahresfest der Bruderhaus-Diakonie ebenfalls mehrere Festival-Beiträge auf dem Gaisbühl-Gelände zu erleben.

Das Hauptprogramm steigt von Donnerstag- bis Samstagabend auf dem Echaz-Hafen-Gelände und präsentiert Künstlerinnen und Künstler aus Spanien, Frankreich, Köln und Berlin. Eröffnet wird das Festival am Donnerstag, 23. Juni um 17.45 Uhr mit der Trommelgruppe Beatstomper aus Bad Urach, gefolgt von Grußworten und einer Fragerunde von Vertretern aus Kultur und Stadtgesellschaft.

Um 19.30 Uhr gibt es eine Vorstellung der französischen Gruppe Théâtre du Cristal, die französische Schlager aus den 70er-Jahren witzig interpretiert. Am Freitag um 18 Uhr bietet die zum Teil sehbehinderte Frankfurter Musikformation Blind Foundation ein ausgefeiltes Pop- und Jazzprogramm und im Anschluss um 19.30 Uhr setzt sich das Ensemble DorisDean aus Köln in ihrem Programm „Das ferne Lied“ mit Liedern von Bert Brecht auseinander. Am Samstag folgt ab 19.30 Uhr das große Theaterspektakel „Der Drache“ mit dem inklusiven RambaZamba-Theater aus Berlin.

Die Abendveranstaltungen im Echaz-Hafen kosten Eintritt, dagegen ist das Tagesprogramm mit Workshops sowie Masken- und Tanztheater in der Innenstadt umsonst. Weitere Infos unter www.kultur-vom-rande.de. Jürgen Spieß

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Erstellt:
15.06.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 39sec
zuletzt aktualisiert: 15.06.2022, 01:00 Uhr

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