Überraschungssieg

Den Hanneslelauf gewann Sebastian Groteloh

Der dritte Lauf des VR-Cups fand am Samstag, 19. Mai, in Dußlingen statt. Die hügelige Strecke führt aus dem Ort hinaus in den Wald und zurück. Einfach ist die Strecke nicht - und dennoch beliebt unter den Läuferinnen und Läufern.

23.05.2018

Den Hanneslelauf gewann Sebastian Groteloh

Da musste man am Start am Samstag beim Hanneslelauf lange gucken, um einen Favoriten auszumachen. Die üblichen Verdächtigen der LAV Stadtwerke Tübingen oder Seriensieger Daniel Noll – alles Fehlanzeige. Doch mit Sebastian Groteloh (TSV Hirschau) stand da einer, der die Lücke hinter den Assen schließen konnte. Und so ging er die nicht leicht zu bewältigende Strecke auch an, nämlich als Frontrunner.

Nach dem Start geht es erst mal einen Kilometer flach, ehe es beim Nehrener Sportplatz hochgeht bis zum Wald. Und dort, mitten drin bei Kilometer sechs etwa, steht er dann vor einem: Der „fürchterliche Anstieg, der einen alle Körner kostet“, wie Armin Gotsch aus Ostelsheim nach dem Rennen kommentierte. Er wurde trotzdem Gesamtsiebter. Und Groteloh? „Bei dem Berg habe ich meinem Konkurrenten Hannes Frenz (Post SV Tübingen) ein paar Meter abgenommen“, berichtete der im Ziel. Den Vorsprung gab er zwar nicht mehr ab, aber ganz sicher war er sich nicht. „Ich habe immer wieder zurückgeschaut, was ich sonst nie mache“, sagte er. „Aber wenn es am Schluss so lange bergab geht, kann es ja sein, dass er wieder aufholt.“ Tat er dann doch nicht, und letzten Endes hatte Grotewohl mit 36:17 Minuten deutliche 23 Sekunden Vorsprung auf den Tübinger herausgelaufen. Grotewohl selbst war auch eine Minute schneller als im Vorjahr.

Für die Läuferinnen und Läufer waren beste Bedingungen angesagt. Und das bisschen Wind spielte keine Rolle, weil sich ein Großteil des Laufs im Wald abspielte. Und so konnte Top-Favoritin Judith Wagner „mit einem sicheren Gefühl“, wie sie sagte, an den Start gehen. Denn auch sie, Gewinnerin vor zwei Wochen in Mössingen, hatte keine Konkurrentin zu fürchten. So konnte sie den Lauf genießen. „Dußlingen gehört zu meinen absoluten Lieblingsläufen“, verriet sie. Auf der Strecke gesellte sich als Mitläufer Klaus Diesch (LAV Stadtwerke Tübingen) zu ihr. „Dann mussten wir beiden nicht jeder für sich laufen“, waren sich die zwei einig. Schließlich kam Wagner nach guten 41:43 Minuten ins Ziel, exakt zwei Minuten vor Susann Burmeister von Walldorf Astoria.

Auch Dieter Schneider von der LG Steinlach-Zollern konnte ganz befreit an den Start gehen. „Nach unserem gelungenen Mössinger Stadtlauf kann man das genießen“, meinte er, und gewann gleich mal seine Altersklasse M 60. Der gerade mal 15-jährige Nik Nadler vom Sommerbiathlon Bondorf nahm seinen ersten Zehner unter die Sohlen. Immerhin hat er sich im Biathlon Target Sprint für die Deutschen Meisterschaften im Juni in Suhl qualifiziert. Doch im Ziel kam etwas die Ernüchterung. „Ich bin schon schwer eingegangen“, sagte er. Vor allem der Anstieg hatte ihm schwer zu schaffen gemacht. Übrigens kann sich Judith Wagner noch für die WM im Target Sprint in Südkorea qualifizieren. Im Juli. Ihr Problem: „Im Juli will ich heiraten, da kann ich mich schlecht in Südkorea rumtreiben.“

Gerade erst war Lauf-Urgestein Walter Johnen (LAV Stadtwerke Tübingen) noch auf der Zehn-Kilometer-Strecke in Pliezhausen bei den Deutschen Meisterschaften, da holte er sich schon wieder den Altersklassensieg in Dußlingen.

Mit 191 Finishern waren beim 10,3 Kilometer langen Hauptlauf gerade mal 19 weniger im Ziel als im Vorjahr. Im Hobbylauf über 5,1 Kilometer gab Eckhard Wagner von der LG Steinlach-Zollern sein Comeback. So ähnlich zumindest. Der ehemalige Deutsche Berglaufmeister, Nikolauslaufsieger und Seriensieger bei vielen regionalen Läufen, absolvierte die Strecke mit seinen beiden Kindern. „Ich jogge bloß noch“, sagte er, „aber mein Sohn hat für die Schule noch ein Ergebnis gebraucht, da habe ich den Hasen gemacht.“ Beim VR-Cup ist jetzt erst mal Pause bis zum Spitzberglauf im September.

Für die Laufgemeinde steht damit als nächstes Mitte Juni der neugeschaffene Zehn-Kilometer-Lauf bei der LAV Tübingen an.Werner Bauknecht

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Erstellt:
23.05.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 23.05.2018, 01:00 Uhr

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