Feinste Songwriter-Musik

Der Kirchentellinsfurter Musiker Simon Madaus liebt es, Songs zu schreiben

Nicht nur seine eigenen Songs, auch Coverversionen haben bei Simon Madaus eine persönliche Note: Mit seinem Trio steht der Sänger und Gitarrist aus Kirchentellinsfurt ganz in der Singer/Songwriter-Tradition. Er spielt eigene Lieder und ausgesuchte Rockklassiker, was für seinen Auftritt beim Lagerfeuerkonzert einen Abend mit viel Atmosphäre verspricht.

22.07.2020

Simon Madaus komponiert seit seiner Jugend. Bild: Jürgen Spieß

Simon Madaus komponiert seit seiner Jugend. Bild: Jürgen Spieß

Nachdenkliche Texte, verbunden mit eingängigen Melodien, mal warmherzig folkig, mal eher countrylike präsentiert. Der mit seiner Familie in Kirchentellinsfurt lebende Musiker Simon Madaus legt viel Wert auf Komposition und aufs Songschreiben. In seinem großen Musik-Koffer hat er auch eine ganze Menge Erfahrungen mitgebracht, in denen sich sein Publikum an manchen Stellen wiedererkennt. Denn in seinen Liedern kommt das Persönliche seiner Musik stets klar zum Vorschein. Bewusster Minimalismus der Mittel entspricht hier der Schlichtheit der Melodien und Texte. Simon Madaus scheint einfach das, was ihn bewegt, niederzuschreiben und in Liedform zu gießen. Vermutlich rührt daher auch ein Großteil seiner Glaubwürdigkeit.

Dabei ist der 44-Jährige Diplompädagoge, der seit 2006 bei der Musikwerkstatt Reutlingen fest angestellt ist, ein eigenwilliger Songwriter, der eine Menge ausprobiert hat. So gründete er 1990 die Reutlinger Band Ozonic, bei den Tübinger Retro-Rockern Ashbury war er seit 2002 Schlagzeuger und bei diversen anderen Rockbands bearbeitete er ebenfalls Becken und Felle. Ozonic und Ashbury sind inzwischen längst Geschichte, Madaus aber schreibt und singt immer noch. Ganz aktuell ist er auch unter die Autoren gegangen und hat ein Trommelbuch für Kinder geschrieben. Die Handreichung soll Lehrern und Erziehern auf praktische Weise helfen, kleinen Kindern das Trommeln nahe zu bringen. Einen Musikverlag hat Madaus auch schon gefunden, der das Buch im Herbst herausgibt.

Zudem widmet sich der Kirchentellinsfurter Musiker seit rund zwölf Jahren einem Soloprojekt, mit dem er 2008 sein Debüt „Straight and open“ veröffentlichte und 2011 das Album „When the sun goes down“ folgen ließ. Im Jahr 2012 brachte er dann zusammen mit Cajon-Spieler Benjamin Strohmaier sowie Bassist und Keyboarder Tim Birgel sein erstes Trio-Album mit dem Titel „The way we play“ heraus. Fünf weitere CDs folgten, darunter ihr aktuelles Album „3 in 1“, das Anfang 2020 erschien und Titel von drei Alben enthält.

Bereits in jungen Jahren hat Simon Madaus seine Liebe zur Musik entdeckt: „Ich habe schon im Alter von acht Jahren den Drang verspürt, eigene Stücke zu komponieren“, erzählt er. Mit elf Jahren hat er zunächst mit Schlagzeugspielen angefangen und mit 15 schrieb er seine ersten eigenen Songs. Musikalische Vorbilder waren für ihn damals John Lennon und Johnny Cash, die er neben Graham Nash und Townes Van Zandt noch heute verehrt. „Das Faszinierende an diesen Musikern war noch nicht einmal ihre Stimme oder ihr Gitarrenspiel, sondern ihre außergewöhnliche Fähigkeit, Songs zu schreiben“, zeigt sich der Vater von zwei Kindern beeindruckt.

Fragil, offen und zerbrechlich wirken seine deutsch- und englischsprachigen Songs, kompakt und selbstbewusst kommen sie durch die Begleitung seiner beiden Mitspieler rüber. Melodisch, aber auch mit kleinen Widerhaken agiert das akustische Trio als Ganzes, frei nach dem Motto von Townes Van Zandt: „Let’s welcome the stars with wine and guitars!“. Alben, die beim ersten Anhören nicht gleich ins Ohr gehen, sind meist spannender und begleiten einen dann oft recht lange: Diese eherne Regel trifft auch bei der Musik dieses Tübinger Trios zu.

„Das Schöne an der Musik ist ja, dass man sich mit ihr in ganz verschiedene Zeiten versetzen kann, sagt Simon Madaus, dessen Lieder in ganz besonderer Weise Stimmungen einfangen und konservieren können. Gelegentlich wippt man ganz entspannt mit den Füßen, wiegt sich im Takt der lässigen Harmonien und schaut versonnen zu, wie die Sonne am Horizont untergeht. Jürgen Spieß

Am Donnerstag, 6. August, 20 Uhr, spielt Simon Madaus mit seinem Trio beim Lagerfeuerkonzert im Sudhaus Waldbiergarten.

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Erstellt:
22.07.2020, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 22.07.2020, 01:00 Uhr

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