Der RÖWA-Lauf am Samstag geht über die Acht

Der Cup besteht aus vier Läufen. Der zweite Lauf folgt am Samstag, 21. Mai, in Mössingen. Bis zum Mössinger RÖWA-Stadtlauf kann man sich noch für den Cup anmelden. Die Online-Anmeldefrist für den Lauf und damit auch für den VR Cup 2022 endete am Samstag. Seitdem sind nur noch Nachmeldungen beim Stadtlauf vor Ort möglich, bei der eine Nachmeldegebühr anfällt.

„Wir haben bislang enttäuschend wenig Anmeldungen für den VR Cup“, sagt Dieter Schneider von der LG Steinlach-Zollern, der einer der Hauptorganisatoren des Cups ist. „Wir haben den VR Cup nach zweijähriger Zwangspause als Angebot für die regionale Läuferszene wieder ins Leben gerufen und bauen auf eine Unterstützung durch viele Teilnehmer.“

In diesem Jahr rückten die Organisatoren von der gewohnten 10-Kilometer-Strecke durch Mössingen ab und bieten einen Lauf über 8 Kilometer vor den Toren Mössingens an. Das alles sind noch Corona-„Nachwirkungen“, weil während der Planung niemand den weiteren Pandemie-Verlauf vorhersehen konnte.

Deshalb gibt es in diesem Jahr im Rahmen des VR-Cups auch nur einen Gesamtsieger und eine Gesamtsiegerin im Hauptlauf. Kinder- oder Hobbylauf soll es erst im nächsten Jahr wieder geben – falls es der Serie gelingt, sich im Rennumfeld wieder zu etablieren.

Dabei haben die Veranstalter es nicht beim Renntag am 21. Mai belassen: Es gibt eine sogenannte Stadtlaufwoche. Sie geht vom 16. bis 21. Mai. Dazu gehört ein Kindergartenlauf, dessen Durchführung den Kindergärten überlassen bleibt.

Die Strecke der Kinder ist „nach Belieben“, die Ergebnisse werden einfach übermittelt und Zeitnahme gibt es ebenfalls keine. „Mitmachen und laufen – das ist das Wichtigste“, sagt Dieter Schneider, der „Mann des Mössinger Stadtlaufs“ seit vielen Jahren.

Außerdem wird noch ein VR-Bank-Grundschullauf angeboten. Auch dessen Durchführung wird eigenständig von der Schule geleistet. Die Strecke beträgt 400 Meter und die Zeit wird gestoppt, die Ergebnisse an Claudia Schneider weitergeleitet, die sie dann weiter pflegt.

Die Strecke kann auf dem freien Feld nach Abmessung durchlaufen werden, oder, natürlich einfacher, auf dem abgemessenen Stadionrund. Als Schmankerl gibt es für alle Teilnehmer Urkunden, Stadtlauf-T-Shirt, ein Rossberg-Nudelpaket und Medaillen für die Sieger/innen jeder Klassenstufe.

Der Stadtlauf hat eine lange Tradition. Er wird jetzt zum 18. Mal ausgetragen und ist der Nachfolger des ehemaligen Mössinger Volkslauf der SpVgg Mössingen. Der führte noch durch Wälder und Wiesen und hatte ein schweres Profil mit anspruchsvollen Steigungen. Einmal wurde die Strecke geändert und ein „Olgahöhenlauf“ war im Angebot. Der war noch schwieriger zu bewältigen, und ihm folgte nach einmaliger Durchführung der erste Mössinger Stadtlauf.

Dieser erste Lauf war auch deshalb bemerkenswert, weil er zum 100-jährigen Jubiläum des 1904 gegründeten Vereins stattfand, also im Jahr 2004. Damals wurde von den Organisatoren der mehrfache Tübinger Stadtlaufsieger und Olympiateilnehmer Laban Chege engagiert, um das Feld anzuführen.

Die Strecke war im Grunde dieselbe wie heute. Der Unterschied war nur, dass Start und Ziel noch in der Langen Straße waren. Klar, dass Chege gewann, was aber damals für einiges Gemurre sorgte: „Wozu muss man einen Weltklasseläufer engagieren, der nur gegen sich läuft?“, hieß es.

Jedenfalls ging es nach dieser Veranstaltung nicht mehr zurück auf die alte Volkslaufstrecke, der Stadtlauf war geboren. Zumal die Stimmung an der Strecke bestens war: Ausgelassen feiernde Zuschauer, Mussik- und Trommelgruppen und viel Unterstützung für alle Läufer/innen. Dabei ist es dann geblieben.

Und Mössingen ist Teil des VR-Cups. Um dieses Jahr in die Cup-Wertung zu kommen, benötigt man drei der vier Läufe. Nach Mössingen kommt noch der Hornissenlauf in Kusterdingen und im September dann der Hirschauer Spitzberglauf. Werner Bauknecht