Ist die Durststrecke überwunden?

Der SV 03 Tübingen siegt endlich mal wieder

Nach unnötigen Niederlagen und Punktverlusten kann der Tübinger Club endlich ein Heimspiel gewinnen – Leidtragende waren die Ergenzinger, die zwar führten, aber am Ende 2:4 verloren.

21.09.2022

Harun Güney vom SV 03 (rechts) war auffälligster Spieler gegen Ergenzingen. Bild: Axel Grundler

Harun Güney vom SV 03 (rechts) war auffälligster Spieler gegen Ergenzingen. Bild: Axel Grundler

Seit den drei Punkten, die die Schwarzgelben in Metzingen erbeuteten, ging nicht mehr viel bei ihnen. Niederlagen gab es unter anderem gegen Maichingen, Böblingen oder in Deckenpfronn. Bei Letzteren genügte nicht einmal ein 2:0-Vorsprung, das Match ging mit 2:4 verloren.

Und das gegen einen Gegner, der außer Laufbereitschaft und fanatischen Zuschauern nicht viel aufzubieten hatte. Zum Glück haben die SVler dieses Jahr einen Mario Kuhn, der mittlerweile regelmäßig trifft. So auch am Wochenende.

Doch zunächst nutzte der TuS Ergenzingen eine Nachlässigkeit der Tübinger zum 1:0 durch Marian Ade: Maurice Grözinger hatte zuvor einen Ball im Mittelfeld verloren. Danach lief bei den Tübingern nicht mehr viel. Das Mittelfeld war überfordert, Bälle auf die Mitspieler vorne kamen so gut wie keine.

So blieben die Tübinger recht harmlos – ausgenommen Harun Güney, der im Laufe des Spiels zum besten Mann auf dem Platz wurde. Der SV spielte mit einer Fünferkette und nahm Nico Klein, eigentlich Innenverteidiger, auf die Sechs.

Als das wenig effektiv war, stellte Trainer Jürgen Mössmer um auf Viererkette. Das wirkte sich nach der Pause aus. Dennoch: Der Ausgleich fiel noch vorher: Der unermüdliche Güney legte auf Kuhn und der netzte in der 45. Minute zum Pausenstand von 1:1 ein.

Mössmer hatte Daniel Breuninger auf die Bank gesetzt. Daniel Genuardi ist im Urlaub. Doch Güneys Anspiele fanden ihre Adressaten zum Beispiel in Mouhamed Arfaoui, dem nach einem solchen Zuspiel das 2:1 gelang. Derselbe Spieler setzte kurz danach Kuhn ein, und der schoss das 3:1 (63.). Güney persönlich sorgte für die endgültige Entscheidung, als er das 4:1 gegen die resignierenden Ergenzinger erzielte.

Kuhn hatte einen steilen Pass perfekt hinter die Abwehr der Ergenzinger gespielt, Güney erlief ihn, spielte den Torwart aus und schob ein. „In der zweiten Halbzeit spielten die Tübinger dann halt abgezockt“, sagte der TuS-Trainer Michael Sattler. Der Sieg der Tübinger sei verdient gewesen.

Dabei gelang den Ergenzingern noch Ergebniskosmetik: Kurz vor Schluss schoss erneut Ade das 2:4. Das nächste Spiel des SV wird erneut ein Derby: Der SV Nehren kommt ins Unistadion.

Der TSV Ofterdingen konnte seine Serie ausbauen – er bleibt noch immer unbesiegt, ebenso wie seine Gegner am Wochenende, der GSV Maichingen und die Young Boys Reutlingen. Wobei die beiden Letzteren aufsteigen wollen, der TSV aber, so Trainer Markus Bradtke, eher nicht absteigen will.

In Maichingen gab es schon nach vier (!) Minuten Rot gegen Kane Ehmke vom Gastgeber. Es spricht für die Stärke des Teams, dass es danach dennoch mehr Ballbesitz hatte als die Steinlachtäler. „Die Maichinger sind richtig gut“, meinte Bradtke. Dennoch – zu einem Treffer reichte es für keinen der beiden, so dass am Ende ein 0:0-Remis stand. „In Maichingen holen nicht viele Mannschaften Punkte“, sagte ein am Ende zufriedener Ofterdinger Trainer.

Den Kickern vom SV Nehren ging es in Deckenpfronn irgendwie ein wenig wie dem SV 03 neulich: Erst führten sie (nach 0:1-Rückstand) mit 2:1, dann plötzlich führten die Gastgeber, und keiner wusste so recht, wie das zustande kam. Denn das Chancenplus lag klar bei dem SV Nehren. Und so verlor das Team am Ende noch mit 3:4. Das war wirklich unnötig. Werner Bauknecht

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21.09.2022, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 21.09.2022, 01:00 Uhr

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