tagblatt.deBegründer der modernen Imkerei
Der Weltbienentag erinnert an Anton Janšas und seine Erfindung
Am 20. Mai wird vielerorts der Weltbienentag gefeiert. An diesem Tag des Jahres 1734 wurde Anton Janša geboren, der nicht nur ein Pionier der modernen Imkerei war, sondern auch der Erfinder der Bienenkiste.
Bereits im 18. Jahrhundert erfand Anton Janšas den Krainer Bauernstock und legte damit unter anderem das Fundament für die heutige wesensgemäße Bienenhaltung in der Bienenkiste. Bild: wikimedia commons & „Vollständige Lehre von der Bienenzucht“ (Buch; 1777)
Die Bienenhaltung in der Bienenkiste wird auch in der heutigen Zeit noch praktiziert und verbreitet, unter anderem vom Verein Mellifera aus Rosenfeld.
Zum sechsten Mal wird in diesem Jahr der Weltbienentag gefeiert. Damit soll der unersetzliche Beitrag gewürdigt werden, den Honigbienen zum Erhalt der Kulturlandschaft und Artenvielfalt leisten. Von der Bestäubung durch Honigbienen hängen etwa 35 Prozent der Weltnahrungsproduktion ab. Und auch wildlebende Tiere sind auf die Früchte und Samen angewiesen, die sich durch die Bestäubung entwickeln. Die ganze Nahrungskette der menschlichen Kulturlandschaft baut letztlich darauf auf.
Deshalb wurde im Jahr 2018 von den Vereinten Nationen der Weltbienentag ins Leben gerufen. Das Datum ist dabei alles andere als zufällig gewählt: An diesem Tag im Jahr 1734 wurde Anton Janša geboren. Er stammte aus der Krain, die im heutigen Slowenien liegt, und gilt als Begründer der modernen Imkerei. 1769 wurde er von der Kaiserin Maria Theresia zum kaiserlichen und königlichen Imker ernannt, mit der Aufgabe in Wien auf dem Gebiet der Bienenhaltung zu lehren und zu beraten. Der Verein Mellifera aus Rosenfeld steht mit seiner Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle nicht nur in dieser Tradition der Forschung und Lehre, sondern leistet mit der so genannten Bienenkiste einen kleinen Beitrag zur Bewahrung und Verbreitung des Vermächtnisses von Janša.
Anton Janša gilt als Erfinder des Krainer Bauernstocks, den er aus den in der Krain üblichen Horizontalbeuten entwickelte. Das Hauptmerkmal dieses flachen Kastens war sein abnehmbares Stirnbrett. Das Bodenbrett konnte ebenfalls entnommen werden, um somit eine genaue Volksinspektion durchzuführen. Mit dieser Konstruktion konnte der Imker ins Innere des Bienenstocks schauen, ohne die Bienenwaben zu beschädigen.
Das Konzept von Melliferas Bienenkiste knüpft direkt daran an. Wie beim ursprünglichen Krainer Bauernstock findet die Vermehrung der Bienenvölker über den natürlichen Schwarmtrieb statt. Zu Inspektionszwecken wird nur der Boden abgenommen.
„Wir haben die Bienenkiste entwickelt, um naturbegeisterten Menschen eine niederschwellige und extensive Form der Bienenhaltung zu ermöglichen“, erklärt Erhard-Maria Klein von Mellifera. „Heute sind – grob geschätzt – wieder zehntausende von Janšas Bienenkisten-Bauernstöcken in Betrieb.“ TA
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