Viele Tore, Jubel und Dramatik

Der diesjährige Rottenburger Stadtpokal bot den Zuschauern ein Spektakel

Von Mittwoch bis Samstag vergangener Woche füllten insgesamt Tausende von Besuchern die Volksbank-Arena in Rottenburg - der Stadtpokal bot ihnen beste Unterhaltung.

03.01.2018

Beim Finale der C-Junioren: SGM Wendelsheim - FC Rottenburg (4:1). Bild: Bauknecht

Beim Finale der C-Junioren: SGM Wendelsheim - FC Rottenburg (4:1). Bild: Bauknecht

Ausrichter des insgesamt 42. Rottenburger Stadtpokals war heuer der SV Frommenhausen. Dies vorweg: Dem kleinen Verein auf der Höhe vor der Kernstadt erledigte seinen Job mit Bravour. „Das geht auch bloß“, so der Ortsvorsteher Kurt Hallmayer, „wenn der ganze Flecken zusammenhilft“. Und so war halb Frommenhausen auf den Beinen, um seinen Sportverein bei der Organisation der Veranstaltung zu unterstützen.

Schon am Mittwoch, 27. Dezember, begann das Spektakel mit dem Turnier der F-Jugend. Immerhin 18 Teams bewarben sich um den Titel des Siegers. Am Ende war der FC Rottenburg mit einem 2:1-Finalsieg gegen Weiler der Gewinner.

Auch bei den E-Junioren führte der Sieg nur über die Kernstädter. Hier gewann der Nachwuchs des FC das Finale gegen die Jugend des SV Baisingen 1 mit 4:2. Verdient, denn die Rottenburger gewannen alle ihre Spiele deutlich.

Bei den D-Junioren schlug die Stunde des TuS Ergenzingen. Mit dem klar besten Team gewann er das Finale mit 2:0 gegen die SGM Wendelsheim/Oberndorf.

Etwas unglücklich war die Auslosung der Gruppen bei den C-Junioren. Hier waren gleich drei der vier Favoriten in der gleichen Vorrundengruppe eingeteilt. Am Ende siegte die SGM Wendelsheim in einem hochklassigen Finale gegen den FC Rottenburg mit 4:1.

Den Titel bei den B-Junioren holten die Jungs vom FC Rottenburg, und den bei den A-Junioren wiederum die TuS Ergenzingen. Leider gab es bei den B-Juniorinnen nur drei Teams. Die Mädchen vom SV Oberndorf schlugen ihre beiden Gegnerinnen und lagen damit auf Platz 1.

Die Vorrunde der Aktiven begann bereits am Mittwoch mit den ersten Gruppenspielen. Hier setzten sich als überlegene Gruppensieger die Teams aus Ergenzingen und Dettingen durch.

Gespielt wurde das ganze Turnier über nach den Futsal-Regeln. Besser gesagt: Teilweise. Denn der Stadtpokal wurde mit einer Sonderregelung noch mit Bande ausgetragen. Das wird ab dem kommenden Jahr nicht mehr gehen, dann gibt es Außenlinien. Das ganze Konzept ist im Übrigen höchst umstritten. Viele der Vereine landesweit beklagen sich darüber, dass diese Regeln gegen ihren Willen von oben beschlossen wurden. Gefragt wurden sie, die Basis, nicht.

Zwar befürchteten viele, es können durch den weichen Ball zu einer Torflaute kommen. Dem war nicht so, in den Gruppenspielen der Aktiven gab es zum Beispiel kein einziges torloses Remis. Im Gegenteil, es kam zu hochdramatischen Begegnungen. So führte die SGM Rohrdorf schon mit 5:1 gegen die SGM Bieringen/Schwalldorf/Obernau. Am Ende stand es 5:5.

Natürlich kam es bei den einzelnen Begegnungen auch zu äußerst hitzigen Nachbarschaftsduellen. Da wurden uralte Ressentiments, die es zwischen so manchen Vereinen schon seit Jahrzehnten gibt, in der Halle ausgelebt. Gegen die „Städter“ aus Rottenburg geht es schon traditionell immer etwas härter zur Sache. „Das kennen wir schon“, meinte deren Coach Frank Eberle gleichmütig. Klar, da kann man es den Kickern aus der Stadt mal richtig zeigen. Aber dank fast durchweg ausgezeichneter Schiedsrichterleistungen kam es im gesamten Turnierverlauf zu keinerlei Überhärten. Aber immerhin: Im Spiel des FC gegen Weiler musste der Schiri sechs gelbe Karten zücken - eine Ausnahme während es ganzen Turniers.

Am zweiten Vorrundentag setzten sich dann am Donnerstag die Teams Rottenburg 1 und Wendelsheim ungeschlagen durch. Ebenfalls weiter: Der SV Wurmlingen und der FC Rottenburg 2.

In den Zwischenrunden setzten sich schließlich die vier Halbfinalisten durch. Das erste Halbfinale zwischen dem TuS Ergenzingen und dem SV Wendelsheim brauchte ein Elfmeterschießen - 4:3 für Ergenzingen war das Schlussresultat. Auch das zweite Halbfinale endete mit Elfmeterschießen: 4:2 für den FC Rottenburg. So standen sich die beiden Platzhirsche im Finale gegenüber. Auch das war am Ende hochdramatisch. Erst mit dem letzten Schuss des gesamten Turniers war dieses auch entschieden. Mit dem besseren Ende für die Ergenzinger, die mit 5:4 gewannen. Für die Zuschauer war der Stadtpokal Unterhaltung pur - und das gibt Anlass zur Vorfreude auf 2018. Dann mit neuen Regeln.Werner Bauknecht