Fit bleiben in Erster Hilfe

Deutsche Verkehrswacht unterstützt Einführung elektronischer Alarmsysteme

Zum Internationalen Tag der Ersten Hilfe erinnert die Deutsche Verkehrswacht (DVW) alle Verkehrsteilnehmer daran, sich verantwortungs- und rücksichtsvoll zu verhalten, wenn sie an einem Unfallort eintreffen.

23.09.2020

Wie hilft man einer verunfallten Person? Ein Kurs in Erster Hilfe schafft Kompetenz. Bild: DRK

Wie hilft man einer verunfallten Person? Ein Kurs in Erster Hilfe schafft Kompetenz. Bild: DRK

Doch wer helfen möchte, ist schnell mit der Situation überfordert oder unsicher, was zu tun ist. Oft liegt es an fehlenden Kenntnissen, denn der Erste-Hilfe-Kurs bei der Fahrausbildung liegt viele Jahre zurück.

DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig: „Ersthelfer tragen hohe Verantwortung und stehen oft unter Stress. Darum empfehlen wir den Verkehrsteilnehmern, etwa alle fünf Jahre ihre Kenntnisse in Erster Hilfe zu erneuern. So sind sie sicherer und wissen, was im Ernstfall zu tun ist.“

Trotz der Pflicht zur Hilfeleistung müssen die notwendigen Maßnahmen für die Ersthelfer zumutbar sein, sie dürfen sich also zum Beispiel nicht selbst in unmittelbare Gefahr bringen. Das gilt auch für die wichtige Absicherung der Unfallstelle, die Folgeunfälle vermeiden soll. Warnweste, Warndreieck und Verbandskasten gehören darum zur Pflichtausstattung.

In jedem Fall müssen schnell Rettungskräfte über die Telefonnummer 112 alarmiert werden. Auch das passiert nicht immer, wie Bodewig bemängelt: „Nach einem Verkehrsunfall kann jede Sekunde über Leben und Tod entscheiden. Immer wieder zücken Unbeteiligte zwar das Handy, machen aber lieber Fotos von Verunglückten, anstatt Rettungskräfte zu rufen oder behindern deren Arbeit und das finde ich abstoßend. Helfen statt Gaffen!“

Im Straßenverkehr verlieren statistisch die meisten Menschen im PKW ihr Leben. Hierbei bilden Landstraßen eine besondere Gefahr, auch weil Rettungskräfte mehr Zeit brauchen, um zur Unfallstelle zu gelangen. Darum ist es wichtig, dass sie so schnell wie möglich alarmiert werden und genau wissen, wo sie hinfahren müssen.

Um dies zu unterstützen, arbeitet die Deutsche Verkehrswacht mit dem Hersteller Bosch Connected Devices and Solution zusammen, der ein Gerät entwickelt hat, das ähnlich dem eCall-System nach einem Unfall schnell und selbstständig die Rettungskette in Gang setzt, sofern der Fahrer dazu nicht mehr in der Lage ist. Für DVW und BOSCH bedeutet dies ein wichtiger Beitrag für die Vision Zero, denn wenn nach einem Unfall schnell gehandelt wird, können Folgen gemindert und die Zahl der getöteten Menschen reduziert werden.

Für die schnelle Hilfe hat Bosch einen Stecker für die 12-Volt-Buchse mit dem Namen Vivatar drive entwickelt. Es erkennt durch Beschleunigungssensoren einen Unfall und ruft über eine spezielle App auf dem Smartphone automatisch eine Notrufzentrale an, die Verbindung zum Fahrer herstellt. Sollte dieser nicht antworten, werden umgehend Rettungskräfte zur gemeldeten Position geschickt und notwendige Daten zum Unfall übermittelt. Das spart wertvolle Zeit, die im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden kann. TA

Zum Artikel

Erstellt:
23.09.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 14sec
zuletzt aktualisiert: 23.09.2020, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen