16 Tage Zeit für den Wettlauf

Die Albgold-Winterlaufserie wird auch dieses Jahr stattfinden - allerdings virtuell

Das Team des Albgold-Cup organisiert einen virtuellen Winterlauf. Zwischen dem 20. Februar und dem 7. März können Lauffreund/innen per Transponder ihre Zeiten selbst nehmen. Ein „schlechter Tag“ wird dabei nicht mehr zum Problem.

17.02.2021

Dauersieger Lorenz Baum (LAV Stadtwerke Tübingen) führt das Läuferfeld an. Bild: Ulmer

Dauersieger Lorenz Baum (LAV Stadtwerke Tübingen) führt das Läuferfeld an. Bild: Ulmer

Klar kann man fragen: Welche Saison? Denn tatsächlich ist nicht klar, wann und ob in naher Zukunft „richtige“ Läufe überhaupt stattfinden können beziehungsweise dürfen. Der Lockdown hat Sportler/innen aller Art zu beispielloser, vollkommener Tatenlosigkeit auf Wettkampfebene verurteilt.

Zumindest Laufen war erlaubt – ein wenig. Denn auch das war maximal auf Duos beschränkt, und schon gar nicht waren Bahntrainings erlaubt. Das durften nur die Kaderathlet/innen. Nicht mal Schulsport ist erlaubt auf den Laufbahnen oder in den Sprunggruben.

Zumindest hatten Veranstaltungen wie der Tübinger Nikolauslauf, der 100-Kilometer-Lauf oder der Tübinger Stadtlauf virtuelle Läufe angeboten. Das hatte mit den Originalstrecken allerdings wenig zu tun. Denn gelaufen werden durfte überall auf der Welt, Hauptsache, die gewünschten Kilometerdistanzen kamen am Ende heraus. Vergleichbarkeit der Leistungen sieht anders aus.

Nun springt der Albgold Cup in die Bresche für die vielen abgesagten Laufserien, die normalerweise zu Beginn des Jahres zum täglichen Brot der ambitionierteren Läufer/innen gehören. Organisiert wird das Ganze von der TSG Reutlingen, dem LV Pliezhausen, der IGL Reutlingen, dem TSV Trochtelfingen und natürlich dem Albgold-Sport-Team.

Die Veranstalter bieten bei ihrem Lauf etwas ganz besonderes: Nicht nur, dass auf der Originalstrecke gelaufen wird – es sind auch Zeitmessstationen eingebaut, die am Ende die Laufzeiten automatisch ins Internet hochladen. Das heißt, am Ende des Laufes kann man dort direkt seine Zeit ablesen. Angeboten werden zwei Streckendistanzen: Entweder man bucht die 5- oder die 10-Kilometer-Strecke. Bei der längeren Strecke wird die kurze eben zweimalig durchlaufen.

Falls man allerdings eine Lieblingsstrecke hat, zum Beispiel bei sich direkt vor dem Hause, kann man auch die auf Zeit laufen. Dann muss man das Ergebnis manuell hochladen, es wird dann in die Ergebnisliste aufgenommen. Allerdings landet die Zeit dabei nicht nicht in der offiziellen Ergebnisliste. Denn jene besteht ausschließlich aus Zeiten, die auf der Originalstrecke gelaufen wurden.

Bei der Transponder-Zeitnahme muss man im Startbereich am Stadion Kreuzeiche in Reutlingen (an der Ecke Rinderschrotbahn/Asphalt) kurz innehalten, bis der Transponder die Zeit justiert. Dann geht es los. Am Wendepunkt ist ebenfalls eine Messung angebracht, die man mit maximal zwei Metern Abstand durchlaufen sollte. Man hat insgesamt 16 Tage Zeit, um den Wettbewerb zu absolvieren. Der Zeitrahmen dauert vom 20. Februar bis zum 7. März 2021. Die Strecke ist bestens ausgeschildert, und vor allem: Die Kilometermarken sind markiert.

Das ist ein Vorteil für die eigene Zeitnahme. Bei Anmeldung werden die Startnummern inklusive Transponder (wenn man sich für die Originalstrecke gemeldet hat) per Post zugesandt. Eine schöne Erleichterung bietet auch das Angebot, die Strecke insgesamt drei Mal laufen zu können. Immer wieder kann es vorkommen, dass man bei einem Rennen einen schlechten Tag erwischt. Normalerweise ist es dann gelaufen. In diesem Fall kann man das Rennen wiederholen und seine Zeit optimieren.

Die offizielle Startgebühr mit Transponder beträgt auf der Originalstrecke 12 Euro, ohne Transponder sind es 10 Euro. Dabei macht es nichts aus, ob man sich für die kürzere oder längere Distanz entscheidet. Ganz wichtig ist den Veranstaltern, dass man sich an die gültigen Coronaregeln hält. Damit kann man jetzt die Wettkampfsaison eröffnen – und es kommt zumindest ein wenig das Gefühl auf, sich wieder in einer realen Laufwelt zu befinden.

Real, sozusagen unter Normalumständen, besteht die Serie aus vier Läufen. Zwei Mal wird dabei an der Kreuzeiche über Asphalt, Rinderschrot und Makadam gehirscht. Ein Lauf findet in Gniebel statt und der Abschlusslauf schließlich in Trochtelfingen.

Dort, vor dem Firmengelände von Albgold, gibt es nach dem Lauf in der Regel eine Sportlerparty mit Essen, Trinken und vielen Laufgeschichten. Außerdem wird dort auch die Siegerehrung des Tages und des Gesamtcups vorgenommen. Das Prozedere muss diesmal logischerweise entfallen. Anmelden kann man sich ab 25. Januar 2021 über das Onlineportal der Firma Race-Result. Werner Bauknecht