Phantasievoller Powerpop

Die Gruppe Pancakes & Photography präsentiert ihr neues Album

Nachdem die Band, in der Kyra Hoffmann und Raphael Bella gemeinsam Musik gemacht hatten, aufgelöst worden war, wollte Raphael Kyra eigentlich nur noch das Fotografieren beibringen. Man traf sich zum Pfannkuchenessen und setzte sich anschließend mit einer Gitarre in den Bota. „Da hatten wir auf einmal so viele Songideen, dass wir beschlossen haben, wieder eine Band zu gründen.“ Das war im Sommer 2017.

04.04.2018

Lennart Scheil (v.l.) , Raphael Bella, David Vogel und Kyra Hoffmann im Probenkeller in der Tübinger Kornhausstraße. Bild: Bachmann

Lennart Scheil (v.l.) , Raphael Bella, David Vogel und Kyra Hoffmann im Probenkeller in der Tübinger Kornhausstraße. Bild: Bachmann

Raphael holte den Schlagzeuger David Vogel, den er noch aus Schulbandzeiten kannte, mit ins Boot und auf einem Jam-Club-Abend im Club Voltaire traf man den Bassisten Lennart Scheil. Damit war die Besetzung von „Pancakes & Photography“ komplett.

„Dann haben wir geprobt und Ende September letzten Jahres hatten wir unseren ersten Gig im Pausenhof“, erzählt Raphael. Seitdem spielen sie immer wieder, in Tübingen im Club Voltaire, in Reutlingen im Hades – ihr phantasievoller Powerpop kommt an bei ihrem jungen Publikum.

Im November wurde es richtig aufregend: Da nahmen die vier im Milchwerkstudio ihr ersten Album auf und am selben Abend spielten sie im Café Haag. „Das war der Hammer“, erinnern sie sich. „Wir haben an zwei Tagen alle neun Lieder eingespielt und zwischendurch sind wir aufgetreten.

„Miracle Morning“ heißt das Album mit neun Songs. Die Texte schreiben meistens Sängerin Kyra und Raphael, die Musik kommt von allen Vieren. „Wir können immer hören, wer von uns die Idee zu welchem Song hatte“, meint David. Aber immer klingt es rockig und immer ein bisschen experimentell. Als Garage Punk und Alternative Rock beschreiben sie selber ihren Stil, der aber in erfrischend viele musikalische Richtungen geht.

Im Gespräch wird diskutiert, ob der Vergleich mit „Green Day“ ein Kompliment sei oder eine Beleidigung und ob Musik noch gut ist, wenn man sie zum Joggen hören kann. Einig sind sich die vier darüber, dass ihre Musik Spaß machen und die Leute zum Tanzen bringen soll. „Und natürlich spielen wir auch Schnulzen“, meint David und meint damit die (wirklich schönen!) eher klassischen Liebeslieder mit Akustikgitarre, von denen auch zwei auf dem Album zu finden sind. „Wir wollen uns gar nicht so ernst nehmen und wir spielen auch wahnsinnig gerne vor Publikum.“ Das ist meistens im selben Alter wie die vier Musiker, die kurz vor Zwanzig sind und sich irgendwo zwischen Schulabschluss, Studium und Ausbildung befinden. Darum geht es auch in den Texten: Um das Leben in Tübingen, von dem man sich gerade verabschiedet und dem neuen Leben auf Reisen oder in einer anderen Stadt, das noch ungewohnt und fremd ist. Um die Gesellschaft, in der man lebt. Im Titelsong „Miracle Morning“ macht sich die Soziologiestudentin Kyra über den neuesten Selbstoptimierungstrend des sehr frühen Aufstehens lustig: „Mein Handy hat eine Snooze-Funktion.“

Weil Kyra in Konstanz studiert, hat sich der Radius der Band dorthin erweitert. Die Initiative „Viva con agua“ hat ein Wohnzimmerkonzert für sie organisiert und vor kurzen hatte „Pancakes & Photography“ einen Auftritt auf einem Festival-Contest in Konstanz. Da sind sie eine Runde weiter gekommen und haben deshalb das Vergnügen, im Mai auf dem Open-See-Festival spielen zu dürfen. Im Sommer sind sie dann in Tübingen auf dem Ract zu hören. Aber erst einmal feiern sie eine große Release-Party für ihr neues Album am Freitag, 6. April, um 20 Uhr im Jugendcafé in Tübingen. Eintritt: 2 Euro. Andrea Bachmann

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Erstellt:
04.04.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 33sec
zuletzt aktualisiert: 04.04.2018, 01:00 Uhr

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