1600 neue Töpfe

Die Mooswand in der Mühlstraße schwächelt

13.06.2018

Die Mooswand in der Mühlstraße schwächelt

Tübingen. Ziemlich braun und nahezu tot sah die Mooswand am unteren Ende der Tübinger Mühlstraße Anfang März aus. Das Moos in den insgesamt 1600 Blumentöpfchen hatte den Winter nicht überlebt. Vergangene Woche tauschten Mitarbeiter des Berliner Herstellers „Green City Solutions“ die insgesamt 1600 Blumentöpfchen aus. Wer für diese Kosten aufkommt, ist noch nicht geklärt. „Wir stehen noch in Verhandlung mit der Firma“, sagte Sabine Schmincke, Pressesprecherin der Stadt Tübingen.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Mooswand – Beschaffung und Wartung – auf bisher rund 30 000 Euro. Darin sind 2500 Euro für den Wartungsvertrag enthalten, der bis Oktober 2018 läuft.

Ob die Mooswand, wie erhofft, wesentlich zur Verbesserung der Luft in der Mühlstraße beiträgt, wird sich erst noch zeigen. Auf die Frage zur Wirksamkeit erklärte die Pressesprecherin: „Ob eine Schadstoffreduzierung erreicht wird, kann derzeit nicht beurteilt werden. Eine Auswertung der Luftschadstoffkonzentrationen in der Mühlstraße durch die Landesanstalt für Umweltmessungen erfolgt im Jahresrhythmus; die Werte für 2018 werden erst im Jahr 2019 vorliegen.“

Oberbürgermeister Boris Palmer hatte schon im vergangenen Dezember dem TAGBLATT gegenüber erklärt, dass für ihn die Mooswand gar nicht entscheidend sei in der vielbefahrenen Mühlstraße. „Das beobachten wir aber auch, mehr aus Interesse am Effekt“, meinte er dazu. Angelika Brieschke

(siehe auch den Kommentar Seite 2)

Die Mooswand wurde im Oktober 2017 aufgestellt und soll Feinstaub, Kohlendioxide und Stickoxide mit der Kraft von 275 Bäumen binden. Die Wand besteht aus 1600 Töpfen mit Moospflanzen und verfügt über einen 1000-Liter-Wassertank und eine Photovoltaik-Anlage zur automatischen Versorgung.