Großes Spektakel kehrt zurück

Die TSG-Gala öffnet wieder nach zwei Jahren, das Jubiläum wird nachgeholt

Darauf haben sie hingearbeitet, die von der TSG Tübingen, und darauf hat sich ein ganzer Verein, ach was, eine Stadt gefreut: Die TSG Gala in der Paul-Horn-Arena ist nach zwei Jahren Corona-Pause am kommenden Samstag wieder am Start.

09.11.2022

Oliver Lapaczinski, mittlerweile Organisator der TSG-Gala, hat ganze Arbeit geleistet. Das Programm steht, die Gäste sind geladen, die Künstler und Sportler ebenso und jetzt bleibt bloß noch die Vorfreude, bis es am kommenden Samstag endlich los geht.

Und natürlich die normale Nervosität, ob das tatsächlich wie am Schnürchen klappt. Denn auch Lapaczinski weiß: Der Teufel steckt im Detail. Aber im Grunde können sie bei der TSG unbesorgt sein – bisher hat noch immer alles hingehauen.

Und das Programm hat es auch dieses Jahr in sich. Zunächst mal haben die Veranstalter mit den Louisiana Funky Butts eine echte musikalische Stimmungsmaschine an ihrer Seite: Wenn die Brass-Band spielt, bleibt kein Auge trocken und kein Fuß ruhig stehen. Zwischen den insgesamt unglaublichen 15 Programmpunkten heizen sie den Gästen zusätzlich ein.

Zusätzlich heißt: Zu den Künstlern und Sportlern und natürlich zu Moderator Dieter Baumann. Der ehemalige Olympiasieger im 5000-Meter-Lauf ist auf der Bühne ganz in seinem Element. Immerhin hat er nach der sportlichen Karriere auch noch eine als Kabarettist und Schauspieler erfolgreich angenommen.

Dabei sollte die diesjährige 22. Gala zunächst zum 175-jährigen Jubiläum der TSG werden, die 1845 gegründet wurde. Aber auch dieses Jubiläum musste der Corona-Pandemie weichen. „Dann feiern wir das Jubiläum halt dieses Jahr nach“, meint dazu ganz optimistisch Oliver Lapaczinski.

Es wird auch der Abschied von Baumann als Moderator sein, der schon seit 2016 dabei ist. Oliver Lapaczinski wiederum hat sich in den vergangenen Jahren vom Gala-Gründer Gerold Jericho in die Arbeit einführen lassen, inzwischen ist er der Hauptorganisator. Dieses Jahr ist es die zweite Gala, die er selbständig organisiert.

Und Jericho? „Der hat uns bei der Vorbereitung immer wieder mal mitgeholfen“, sagt FSJler Max Bauknecht, der ebenfalls bei der Vorbereitung mithalf, gemeinsam mit noch zwei Freiwilligendienstlern.

Das Programm wiederum ist mit Highlights gespickt. Wie sagt die Veranstalter selbst: „Abwechslungsreicher geht es kaum.“ Und da ist etwas dran. Das beginnt schon mit der traditionellen TSG-Jazztanzgruppe. Christiane Selig hat eine temporeiche Choreografie angekündigt. Ein Highlight natürlich und selten gesehen: Ihor Yakymenkos „Chinese Pole“.

Der Absolvent der staatlichen Artistenschule Berlin verkörpert die Kraft der Mast-Akrobatik, die Leichtigkeit des Tanzes und die Ruhe der Handstand-Äquilibristik. Absolut grandios.

Was noch? Es gibt außergewöhnliche Diabolo-Vorführungen, Kunstradfahren oder erstaunliche Tuchakrobatik. Katja Lietien ist „Aerial Katty“, ukrainische Meisterin der Luftakrobatik. Die Sportgala bietet der 15-jährigen Akrobatin, erst wenige Wochen in Deutschland, eine willkommene Bühne, um ihr exzellentes Können unter Beweis zu stellen. Außergewöhnlich auch das Ballett X: Ende 2021 in der Dresdner Semperoper uraufgeführt, wird „These Arms“ bei der Gala 2022 von drei Tänzern interpretiert. Und ganz zum Schluss dann noch, als krönender Abschluss sozusagen, Power Sportakrobatik.

Sie zieren das Gala-Plakat 2022, sind ein Team, eine bunte Gemeinschaft. Sportlich, akrobatisch, artistisch, erfolgreich. Power. Ein Publikumsmagnet. Ganz genau so, wie der Höhepunkt einer TSG-Sportgala sein sollte. Der Kartenverkauf lief, wie immer, bestens. „Die Gala ist attraktiv“, so Lapaczinski, „sie hat schon einen besonderen Platz im Veranstaltungsjahr in Tübingen und darüber hinaus.“

Vor allem bietet sie einfach Unterhaltung, da muss man nicht Sportler oder Sportlerin sein, das Programm spricht jeden und jede an. Entstanden ist die Gala damals, 1997, in einer misslichen Situation der TSG Tübingen. Das Abenteuer Volleyball-Bundesliga hatte den Verein finanziell ins Trudeln gebracht: Es ging um die Existenz.

Doch unter gemeinsamen Bemühungen Aller wurde der Verein gerettet – bei tätiger Mithilfe der TSG-Gala, die regelmäßig dabei half, die entstandenen Schulden zurückzuführen. Ideengeber und Gründer der Gala war TSG-Urgestein Gerold Jericho. Und der ist immer noch dabei – zumindest ein wenig. Das Spektakel beginn um 18 Uhr, Einlass ist bereits um 17 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse. Werner Bauknecht