Die Punkte-Tigers auf Erfolgskurs

Die Tübinger Basketballer siegten zwei Mal in Folge

Es sieht so aus, als hätten sich die Tübinger Basketballer endlich gefangen. Zwei Siege hintereinander bringen Fans, Verein, Trainer und Spieler zum Jubeln.

13.01.2021

Josh Sharkey (Mitte, im Spiel gegen Schwenningen) wurde in Trier zum Topscorer. Bild: Ulmer

Josh Sharkey (Mitte, im Spiel gegen Schwenningen) wurde in Trier zum Topscorer. Bild: Ulmer

Nicht nur, dass die Tigers Mitte der Woche gegen das Team Ehingen-Urspring gewannen – nein, sie siegten sogar in großartiger Manier und mit einem riesigen Punkteunterschied. Denn am Ende hieß es 108:63 für die Tübinger Basketballer gegen die völlig chancenlosen Ehinger. Dabei war vorab von einem Kellerduell gesprochen worden: Hinter Tübingen lag nur noch Ehingen, denn das dortige Team war Tabellenletzter, mit schlanken zwei Punkten. Doch auch die Tübinger hatten erst vier davon und standen mit dem Rücken zur Wand.

Doch gerade das scheinen die Basketballer zu brauchen. Denn bereits im ersten Viertel legten sie los wie die Feuerwehr. Da stand es dann am Ende schon 32:13 – also ein beachtlicher Vorsprung. Das zeigte frühzeitig, dass die Unistädter den Gegnern in allen Belangen haushoch überlegen waren. Endlich konnte auch die Verteidigung zeigen, dass sie nicht so schlecht war, wie der Punktestand in der Tabelle es ausdrückte.

Nur 63 Punkte ließen sie zu – allerdings war der Gegner auch nicht erste Sahne. Dennoch, musste auch das erst einmal erreicht werden. Ebenso wie ein Offensivergebnis von 108 Punkten, von denen alleine Isaiah Crawley sage und schreibe 31 erzielte. Der hatte hinter Elias Valtonen auch am meisten Spielzeit, der auf 28:37 Minuten kam und der in dieser Zeit auch schnelle 23 Punkte holte, somit zum zweitbesten Scorer des Teams wurde.

Jenes ließ im gesamten Spielverlauf nichts mehr anbrennen und baute die Führung immer weiter aus. Dazu gehörte auch, dass Spieler und Trainer das Match absolut ernst nahmen. Coach Daniel Jansson ließ über weite Strecken die erste Mannschaft durchspielen. Außerdem war er nicht dazu bereit, auch nur die geringste Nachlässigkeit hinzunehmen: So rief er sogar beim überlegenen Stand von 77:44 zur zweiten Auszeit, weil Ehingen gerade sechs Punkte in Serie geholt hatte. Er hatte gesehen, dass im letzten Viertel ein defensiver Schlendrian einzukehren drohte.

Nach dem Sieg in Ehingen hatten die Tigers jedenfalls das nötige Selbstvertrauen getankt, um am Samstag zum nächsten Auswärtsspiel zu reisen. Denn dort traten sie gegen die Spieler aus Trier an, die immerhin einige Plätze vor ihnen rangierten und etliche Punkte mehr aufwiesen als die Tübinger. Doch das spielte im Endeffekt dann keine Rolle mehr.

Denn die Tigers nahmen den Schwung aus dem Ehingen-Spiel mit nach Trier. Zwar fielen die hiesigen Basketballer kurzfristig wieder in alte Fahrlässigkeiten zurück, als es ihnen gelang, einen sicher geglaubten Vorsprung fast wieder zu verspielen. Doch stand am Ende dann doch der 71:59-Erfolg gegen die Trierer und damit auch der zweite Erfolg hintereinander.

Die Tigers waren ebenso fulminant ins Match gestartet wie schon gegen Ehingen. Am Ende des ersten Drittels stand ein 26:13-Vorsprung, der dem Team eigentlich Sicherheit geben sollte. Es zehrte auch recht lange von diesem Vorsprung, denn die folgenden zwei Spielzeiten gingen jeweils knapp an die Trierer Gladiators. Doch eingangs des letzten Viertels waren die Gegner urplötzlich, nach einem 9:0-Lauf, bis auf zwei Punkte an die Tigers herangekommen. Da stand es dann 49:47 aus Sicht der Tübinger.

Doch im Gegensatz zu etlichen anderen Spielen im Verlauf der Saison zeigten die Spieler dieses Mal Nervenstärke. Denn sie antworteten mit einem bärenstarken 15:2-Lauf und zogen damit auf 64:49 davon. Das reichte am Ende dann auch zu einem Sieg mit 12 Punkten Vorsprung und damit dem zweiten Erfolg hintereinander – zum ersten Mal in dieser Saison in der 2. Bundesliga Pro A.

Ausnahmsweise war in Trier nicht Isaiah Crawley der Tübinger Top-Scorer, obwohl er 13 Punkte holte. Übertroffen wurde er von Josh Sharkey, der nicht nur 18 Punkte schaffte, sondern auch sonst eine bärenstarke Partie zeigte. Der Point Guard scheint immer besser in Form zu kommen, hat ein leichtes Tief wohl überwunden. Er könnte jedoch als nächstes sein Foulspiel bei den Dreiern überdenken.

Negativ überraschte Enosch Wolf in Trier – schon wieder. Auch gegen Ehingen gelang dem Routinier wenig. Es gelingt ihm derzeit nicht, sich offensiv durchzusetzen und Punkte zu holen. Dazu kommen noch die unnötigen Ballverluste.

Für das kommende Spiel in Rostock brauchen alle eine Top-Form. Werner Bauknecht