Räume zum Klingen bringen
Die Tübinger Jazz- und-Klassik-Tage gibt es seit 25 Jahren
Das größte Tübinger Musikfestival setzt weiterhin auf den regionalen Bezug: Die 25. Jubiläumsauflage der Jazz- und Klassik-Tage Mitte Oktober bietet 55 Veranstaltungen in mehr als 30 Locations – davon einige, die zum ersten Mal dabei sind.

Die beiden Organisatoren der Tübinger Jazz- und Klassiktage: Sven Gormsen und Martin Trostel (rechts). Bild: Jürgen Spieß
Bereits seit 25 Jahren zeigt das Tübinger Festival, das ungefähr 30 Prozent Klassik- und 70 Prozent Jazzkonzerte im Programm hat, wie Livemusik vielfältig und unterhaltsam vermittelt werden kann. Und wie das häufig bei wiederkehrenden Veranstaltungen ist, die langsam in die Jahre kommen: Man versucht, Dinge zu verbessern, sucht neue Strategien zu entwickeln, bindet neue Spielorte mit ein. Eines der drei Ziele, die sich das Festival gesetzt hat, ist: verschiedene Räume der Stadt zum Klingen zu bringen und auch solche zu integrieren, die sonst nicht Teil des Musiklebens sind.
Außerhalb Tübingens wird es ebenfalls wieder Konzerte geben: Die Reutlinger Stadthalle und das franz.K sind ebenso dabei wie das Forum P4 in Pliezhausen, das Eisvogel-Vintage in Nehren, das Theater Hammerschmiede in Rottenburg, die Johanneskirche in Hechingen, die Kulturgarage in Oberndorf und das Schloss Kirchentellinsfurt.
Den Koordinatoren Sven Gormsen und Martin Trostel ist es seit dem Start des Festivals ein Anliegen, die regionale Musikszene zwischen Jazz und Klassik in ihrer ganzen Bandbreite vom geübten Anfänger bis zum professionellen Musiker zu präsentieren. Ein weiteres Ziel ist, die Musik- und Geschäftswelt eng miteinander zu verknüpfen, etwa beim bewährten samstäglichen „Beswingt einkaufen“ in der Tübinger Innenstadt oder bei Konzerten in Geschäften und Restaurants. Dafür wurde ein Verein gegründet, der die verschiedenen Veranstaltungen bündelt und das Ganze nach außen vertritt.
Dies alles mit einem vergleichsweise überschaubaren Gesamtbudget miteinander zu verbinden, ist der Anspruch des langjährigen Koordinators Sven Gormsen, der sich über etwas mehr Geld von der Stadt natürlich freuen würde. Sein Argument: Das Festival sei gewachsen, ist ein Aushängeschild für die Kulturstadt Tübingen und wird von den Besuchern angenommen. Derzeit unterstützt die Stadt das Festival mit 15 000 Euro. Etwa ein Drittel des rund 40 000 Euro umfassenden Gesamtbudgets kommt durch Anzeigenkunden herein, der Rest der Kosten wird durch örtliche Sponsoren wie der Kreissparkasse abgedeckt.
Neben zahlreichen jungen Jazzern treten auch einige international renommierte Musiker beim Festival auf. Noch vor der offiziellen Eröffnung mit dem bekannten schwedischen Pianisten Bobo Stenson am Samstag, 14. Oktober, im Sudhaus, wird der italienische Pianist Maurizio Minardi mit seinem Trio am Freitag, 13. Oktober, ein Präludium-Konzert im Bechstein-Centrum geben.
Weitere Höhepunkte des Festivals: der Kusterdinger Pianist Patrick Bebelaar und Saxofonist Christoph Beck am Sonntag, 15. Oktober, in der Gaststätte Stern, das kubanische Rey Ceruto Trio am Mittwoch, 18. Oktober, in der Bartista Cocktail-Bar, das Laura Kipp Quartett am Samstag, 21. Oktober, im Sudhaus und das Axel Kühn Trio am Sonntag, 22. Oktober, in der Westspitze.
Den Organisatoren ist wichtig, einen möglichst großen Besucherkreis anzusprechen und auch „tagsüber in den Alltag der Tübinger vorzudringen“, so Programmmacher Sven Gormsen. Jürgen Spieß
Mehr zum Programm
unter www.jazzklassiktage.de