Aktuell hohe Aktivität

Die diesjährige Grippewelle ist stärker als die im Jahr 2017

Die diesjährige Grippewelle ist noch nicht überstanden und jetzt steht schon fest: Sie ist schlimmer als im vergangenen Jahr.

28.02.2018

Händewaschen ist eine gute Schutzmaßnahme gegen Ansteckung. Außerdem sollte man Abstand halten von Menschen mit Atemwegserkrankungen.  Bild: Gina Sanders / fotolia

Händewaschen ist eine gute Schutzmaßnahme gegen Ansteckung. Außerdem sollte man Abstand halten von Menschen mit Atemwegserkrankungen. Bild: Gina Sanders / fotolia

Kreis Tübingen. “Wir haben jetzt schon die Anzahl an Erkrankten des letzten Jahres überschritten“, sagt Dr. Thomas Hierl, Sachgebietsleiter Infektionsschutz beim Tübinger Landratsamt. So gab es im gesamten Jahr 2017 im Kreis Tübingen 657 Grippekranke. Anfang dieser Woche waren es für diese Grippesaison bereits 671 Meldungen von an Influenza (Grippe) Erkrankten.

„Und das ist nur die Spitze des Eisberges“, betont Hierl. Denn erfahrungsgemäß gehen nicht alle Erkrankten zum Arzt und nicht alle Ärzte machen bei den Patienten einen Abstrich, mit dem man feststellen kann, ob es sich überhaupt um eine Influenza handelt. Wie hoch die Kranken-Dunkelziffer ist, kann Hierl zwar nicht sagen, er geht aber von „deutlich mehr“ Kranken als den ans Gesundheitsamt gemeldeten aus. Zudem sind inzwischen zwei Menschen im Landkreis an der Grippe gestorben: „Zwei hochbetagte Personen mit mehrfachen Vorerkrankungen“, erklärt Hierl dazu.

Ob der Höhepunkt der Grippewelle bereits erreicht ist, kann Hierl nicht sagen. „So was kann man seriöserweise nicht vorhersagen. Die Grippesaison hat Anfang Januar begonnen und sie wird sicherlich noch einige Wochen anhalten.“ Was allerdings klar ist: „Aktuell haben wir eine hohe Influenza-Aktivität. Vor zwei Wochen hatten wir noch nur halb so viele Grippekranke wie jetzt.“

Dass der Grippevirus zudem dieses Jahr heftiger sein soll als im vergangenen Jahr – wie etliche Erkrankte vermuten – kann Hierl so nicht bestätigen: „Influenza macht üblicherweise schon ein schweres Krankheitsbild, sie kommt immer schnell und mit hohem Fieber.“ Und auch obwohl die Grippewelle schon da ist, empfiehlt der Landratsamtsmitarbeiter immer noch die Impfung gegen die Grippe: „Die Impfung macht schon noch Sinn, sie ist die wichtigste Vorsorgemaßnahme gegen eine Grippeerkrankung und die Krankheitswelle wird noch einige Wochen andauern.“ Angelika Brieschke

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Erstellt:
28.02.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 53sec
zuletzt aktualisiert: 28.02.2018, 01:00 Uhr

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