Gefahr durch aufgerissene Tür

Dooring-Unfälle lassen sich mit ganz einfachen Mitteln verhindern

Autos sind nach wie vor die größte Gefahr für Radfahrende sind, sagt der Autoclub ACE. Dabei lassen sich viele Unfälle – vor allem die sogenannten Dooring-Unfälle – bereits durch einfache Maßnahmen und mehr gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr verhindern.

22.06.2022

Wer konsequent mit der rechten Hand die Fahrertür öffnet, erblickt mit noch größerer Wahrscheinlichkeit vorbeifahrende Radler. Bild: ACE Auto Club Europa/Tschovikov

Wer konsequent mit der rechten Hand die Fahrertür öffnet, erblickt mit noch größerer Wahrscheinlichkeit vorbeifahrende Radler. Bild: ACE Auto Club Europa/Tschovikov

Es ist der Albtraum aller Radfahrenden: Plötzlich geht die Tür eines parkenden Autos auf und es bleibt keine Zeit mehr für ein Brems- oder Ausweichmanöver. Die Folge: Ein Zusammenstoß gegen die Innenseite der Tür in vollem Tempo.

Ein sogenannter „Dooring-Unfall“. Dieser kann für Radfahrende mit schweren Verletzungen – in einigen Fällen sogar tödlich – enden. Betroffen sind vor allem Verkehrsteilnehmende in den Großstädten, wo viele Fahrräder, Scooter, Motorräder und Autos auf engem Raum zusammentreffen und in denen die Infrastruktur jahrzehntelang auf den Autoverkehr ausgerichtet war. Allein in Berlin kommt es seit 2018 statistisch gesehen jeden Tag zu mindestens einem Dooring-Unfall. Das liegt auch an der eigentlich positiven Zunahme des Radverkehrs.

Das Problem: Radfahrende selbst können einen Dooring-Unfall nur schwer verhindern. Viele Radwege in der Stadt führen direkt an parkenden Autos vorbei. Bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h müssten Radfahrende etwa elf Meter im Voraus sehen, dass jemand aus dem Auto steigen möchte, um noch rechtzeitig bremsen zu können. Wer auf dem Fahrrad sitzt, kann daher oft nur versuchen, das Risiko eines Unfalls zu mindern.

Der Holländische Griff

hilft Unfälle vermeiden

Der ACE empfiehlt Radfahrenden – wenn möglich – immer mindestens 80 Zentimeter Abstand zu den Autos am Straßenrand einzuhalten, damit eine aufgehende Tür sie gar nicht erst berühren kann. Außerdem gilt es, aufmerksam auf Anzeichen wie eingeschlagene Räder, Brems- und Rückleuchten bei Parkenden Autos zu achten. Auch sichtbare Kleidung und Reflektoren sind hilfreich, um nicht übersehen zu werden.

Dooring-Unfälle verhindern können vor allem diejenigen, die die Autotür öffnen. Dafür braucht es vor allem mehr Bewusstsein für Radfahrende. Denn Dooring-Unfälle entstehen durch Unachtsamkeiten, die sich vermeiden lassen, wenn Autofahrende den Radverkehr stets mitbedenken. Beim Aussteigen sollten sie grundsätzlich immer zuerst in den Seitenspiegel und dann über die Schulter schauen, bevor sie die Tür öffnen. Hier hilft der sogenannte Holländische Griff: Dabei wird die Fahrertür mit der rechten Hand geöffnet, der Oberkörper dreht so nach links und der Blick geht ganz automatisch nach hinten. Beifahrerinnen und Beifahrer öffnen ihre Tür entsprechend mit der linken Hand. In den Niederlanden gehört dieses Vorgehen standardmäßig zur Ausbildung in der Fahrschule. TA