Wenig Covid-19-Diagnosen

Fehlzeiten: Niedrigster Mai-Krankenstand seit 10 Jahren

Nach dem höchsten Krankenstand seit 20 Jahren in der Corona-Hochzeit im März 2020 mit 6,88 Prozent beobachtet die Techniker Krankenkasse (TK) einen deutlichen Rückgang der Krankmeldungen für die Monate April und Mai 2020.

15.07.2020

Während der Viruspandemie waren im Mai auffallend wenige Versicherte krankgeschrieben.Bild: Martina Taylor / fotolia

Während der Viruspandemie waren im Mai auffallend wenige Versicherte krankgeschrieben.Bild: Martina Taylor / fotolia

Laut einer aktuellen Auswertung der Krankschreibungen der bei der TK-versicherten Erwerbspersonen ist der Krankenstand im April 2020 stark gesunken und pendelte sich auf ein vergleichsweise niedriges Niveau ein (3,99 Prozent). Der Rückgang setzte sich im Mai fort, hier betrug der Krankenstand sogar nur noch 3,35 Prozent.

Das ist der niedrigste Krankenstand für den Monat Mai seit zehn Jahren. 2010 lag der Krankenstand mit 3,39 Prozent auf ähnlichem Niveau. Der niedrigste Mai-Krankenstand im Rahmen der TK-Auswertungen zu den Fehlzeiten wurde im Jahr der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland mit 2,92 Prozent gemessen.

„Aufgrund der beginnenden Corona-Pandemie haben sich die Menschen im Monat März vermutlich vermehrt bei einfachen Erkältungskrankheiten krankschreiben lassen, um sich und andere nicht zu gefährden. Das war gut und wichtig“, erklärt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. „Der jetzt auffällige starke Rückgang hat vermutlich mehrere Gründe: Zum einen ist die Erkältungssaison vorbei, die jedes Jahr im Frühjahr für hohe Fehlzeiten verantwortlich ist“, so Baas. „Zum anderen kommen da aber sicher auch eine Reihe von Faktoren hinzu: allgemein verbesserte Hygienemaßnahmen, mehr Homeoffice, weniger Sport-, Schul- und Wegeunfälle, aber auch Faktoren wie eine unsicherere Arbeitsmarktsituation.“

Die neue Diagnose Covid-19 spielt bei den Krankschreibungen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. So war die Diagnose Covid-19 im März nur für 0,27 Prozent des gesamten Krankenstands verantwortlich. Im April erhöhte sich der Wert auf 0,64 Prozent, um dann im Mai wieder merklich abzuflachen auf 0,35 Prozent.

Karen Walkenhorst, Vorstandsmitglied der TK und verantwortlich für den Bereich Personal: „Die Zahlen zeigen auch, dass die Menschen sehr verantwortungsvoll mit der telefonischen Krankschreibung umgegangen sind.“ TA

Zum Artikel

Erstellt:
15.07.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 50sec
zuletzt aktualisiert: 15.07.2020, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen