Der Kommentar

Forsythien und böse Geister

30.11.2022

Von Martina Fischer

Im Kirchenjahr gilt der Dezember als erster Monat, bei den Römern als zehnter, woher auch sein Name kommt, denn Dezember leitet sich von lateinisch: „decem“ = zehn ab. Ursprünglich begann das Jahr im altrömischen Kalender mit dem Monat März. Danach wurde der Name Dezember beibehalten und steht heute für den zwölften Monat im Jahr.

Der Dezember wird auch Julmond genannt. Vor der Christianisierung galt er den heidnischen Vorfahren als besonders freudvoller Monat, weil am 21. Dezember die Wintersonnenwende gefeiert werden konnte. Es wurde das altgermanische Julfest begangen, bei dem ein Freudenfeuer abgebrannt wurde, weil ab der Wintersonnenwende der Tag wieder zu wachsen beginnt.

Im Volksmund sagt man auch Christmond oder Heilmond zu ihm, denn mit dem Dezember beginnen die stillen Tage im Jahr und die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Am Christfest selbst wollten die Bauern auch dem Vieh etwas Besonderes zukommen lassen und gaben ihm als „Maulgabe“ ausgesucht gutes Heu und Öhmd.

Weihnachten, beziehungsweise die Tage um dieses Fest, galten als die beste Zeit, um Bauholz zu fällen: „Wer sein Holz um Christmett fällt, dem sein Haus wohl zehnfach hält.“

Ein schöner Brauch ist es, am Barbaratag (4. Dezember), Kirsch- oder Forsythienzweige abzuschneiden und in einen Vase mit warmem Wasser zu stellen. An Weihnachten blühen sie dann auf.

Am 6. Dezember ist Nikolaustag: auch heute lieben alle Kinder den Heiligen Nikolaus, der mit seinem festlichen Gewand Geschenke verteilt.

Am 13. Dezember ist Lucientag und man feiert den Namenstag der Heiligen Lucia als Lichtertag in der dunklen Jahreszeit. Ableiten lässt sich der Name der Heiligen vom Lateinischen: lux, lucis = das Licht.

Am Thomastag (21. Dezember) soll das, was man träumt, in Erfüllung gehen, wenn man sich in dieser Nacht verkehrt herum ins Bett legt.

Zwischen dem 26. Dezember und dem 6. Januar sind die zwölf Heiligen Nächte oder Raunächte, in denen Wotans Heer mit seinen bösen Geistern und Hexen Gewalt über Mensch und Tier haben soll.

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Erstellt:
30.11.2022, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 30.11.2022, 01:00 Uhr

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