Öffnungszeiten zu kurz

Frustrierte Kunden vor der Derendinger Postfiliale

Draußen vor der Tür: Warten. Inzwischen ein gewohntes Bild vor allen Läden und Behörden. Eigentlich kein Problem, Schlange stehen haben wir in etlichen Monaten Corona-Pandemie gelernt. In Derendingen allerdings gibt es eine Wartezone, die einem besonders viel Geduld abverlangt.

24.11.2021

Die trostloseste Wartezone Tübingens ist vor der Filiale der Deutschen Post in der Derendinger Marienstraße 38. Bild: Angelika Brieschke

Die trostloseste Wartezone Tübingens ist vor der Filiale der Deutschen Post in der Derendinger Marienstraße 38. Bild: Angelika Brieschke

Tübingen. Vor der Postfiliale in der Derendinger Marienstraße bildet sich regelmäßig eine längere Warteschlange. Über eine halbe Stunde Wartezeit, nur um ein Paket abzugeben oder abzuholen, ist da keine Seltenheit. Zudem sind die Öffnungszeiten dieser Filiale mit täglich jeweils drei Stunden dürftig: Sie hat mittwochs und samstags von 9.30 bis 12.30 Uhr geöffnet und an allen anderen Werktagen von 14.30 bis 17.30 Uhr. Das ist für viele Berufstätige kaum zu schaffen.

Ein besonders unerfreuliches Erlebnis hatte vor kurzem Christine H. Die Derendingerin arbeitet auswärts und hat grundsätzlich Schwierigkeiten, es zu irgendwelchen Postöffnungszeiten in eine Tübinger Poststelle zu schaffen. Deswegen lässt sie sich alle Pakete an die Packstation beim Aldi liefern. So auch das Paket, dass sie vergangene Woche erhalten sollte. Da die Paketstation voll belegt war, lieferte der DHL-Fahrer das Paket in der nächstgelegenen Postfiliale ab – in der in der Marienstraße. Als Christine H. dann am Samstag kurz nach 12 Uhr dort zur Abholung hinging, warteten noch mehrere Kundinnen und Kunden vor der Tür, eine halbe Stunde später waren es noch vier. Punkt 12.30 Uhr kam dann die Postbedienstete vor die Tür und erklärte den Wartenden, dass sie die Filiale jetzt schließe und niemanden mehr bediene. Empörte Fassungslosigkeit in der Warteschlange,

„Am Montag drauf bin ich dann von meiner Arbeitsstelle losgerast und habe es grad so 10 Minuten vor Schluss geschafft“, erzählt die Derendinger. Auch da sei wieder eine Warteschlange vor der Tür gestanden. „Da aber war die Mitarbeiterin der Post gnädig und hat uns alle noch bedient.“

Auf die Nachfrage des TAGBLATT ANZEIGERs bei der Deutschen Post, ob Post-Bedienstete die Anweisung hätten, Wartende nach der Öffnungszeit wegzuschicken, erklärte der Pressesprecher: „Das Anstehen im Freien ist für die Kundinnen und Kunden wie auch für uns ein unglücklicher Zustand. Es ist aber, wie in vielen Geschäften momentan, leider nicht vermeidbar, da die Abstände zwischen den Kundinnen und Kunden eingehalten werden müssen. Sollte es beim Warten vor der Filiale zu der beschriebenen Situation gekommen sein, entschuldigen wir uns dafür. Die Vertriebsleitung wird den Vorfall vor Ort prüfen und das Personal dort gegebenenfalls nachschulen.“Angelika Brieschke

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Erstellt:
24.11.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2021, 01:00 Uhr

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