Gratisbus für Senioren

Führerscheine können gegen Abos getauscht werden

Senioren im Kreis Tübingen können ihren Führerschein gegen ein kostenfreies Jahresabo für Bus und Bahn eintauschen. Am 15. November unterzeichnete der Verkehrsverbund Naldo einen entsprechenden Kooperationsvertrag mit dem Land.

17.11.2021

„Ich muss zum Orthopäden“, sagt eine ältere Dame zum Bus-Chauffeur. „Da sind sie hier richtig“, antwortet der Fahrer. „Das ist nämlich ein Gelenkbus.“ Bild: Stefan Zibulla

„Ich muss zum Orthopäden“, sagt eine ältere Dame zum Bus-Chauffeur. „Da sind sie hier richtig“, antwortet der Fahrer. „Das ist nämlich ein Gelenkbus.“ Bild: Stefan Zibulla

Ab 1. Dezember können Autofahrer ab einem Alter von 65 Jahren ihren Führerschein gegen ein Naldo-Senioren-Abo (Normalpreis: 53,10 Euro pro Monat) eintauschen, das für ein Jahr rund um die Uhr im gesamten Netz gültig ist. Wer Rente oder Pension bezieht, kann dieses Angebot auch schon ab einem Alter von 60 Jahren in Anspruch nehmen. Die Kosten werden jeweils zur Hälfte von den Landkreisen und dem Land Baden-Württemberg übernommen.

Bereits am Montag, 15. November, informierte das baden-württembergische Verkehrsministerium in einer Pressemitteilung darüber, dass es mit 14 Verkehrsverbünden des Landes einen Kooperationsvertrag für das Projekt „Bus und Bahn statt Führerschein“ geschlossen hat. An diesem Tag wurde der Vertrag auch von Naldo unterschrieben. „Dazu mussten wir die Zustimmung der entsprechenden Naldo-Gremien einholen, die erst letzte Woche getagt haben“, erklärte Anne Lohmüller, Sprecherin des Verkehrsverbunds, am gestrigen Dienstag auf Nachfrage.

Mit bis zu drei Millionen Euro beteiligt sich das Land an der Umtauschaktion in Baden-Württemberg, die vom Verkehrsministerium auch mit der Unfallstatistik begründet wird: Über ein Drittel der im Straßenverkehr tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer sind 65 Jahre und älter. „Sie nehmen damit einen überproportional hohen Anteil im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsteil ein“, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung des Ministeriums. „Sofern sie bei einem Unfall ein Auto fahren, tragen sie in den meisten Fällen die Hauptschuld.“ Stefan Zibulla

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Erstellt:
17.11.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 42sec
zuletzt aktualisiert: 17.11.2021, 01:00 Uhr

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