Startschuss für E-Tretroller

Gegenseitige Rücksichtnahme bleibt im Straßenverkehr das A und O

Straßen und Wege füllen sich weiter: Seit dem 15. Juni 2019 erobern die elektrischen Tretroller offiziell den öffentlichen Verkehrsraum und hier vor allem die Radwege.

26.06.2019

Elektrifizierte Kleinstfahrzeuge begegnen sich zunehmend in der Öffentlichkeit. Archivbild: Angelika Brieschke

Elektrifizierte Kleinstfahrzeuge begegnen sich zunehmend in der Öffentlichkeit. Archivbild: Angelika Brieschke

Vielerorts haben Letztere ihre Kapazitätsgrenze jedoch bereits erreicht. Konflikte zwischen Rad- und Rollerfahrenden sind vorprogrammiert. Zum Tag der Verkehrssicherheit am 15. Juni appellierte der Auto Club Europa (ACE), Deutschlands zweitgrößter Automobilclub, daher umso eindringlicher an Straßenteilnehmer, verstärkt auf einander zu achten – und zwar nicht nur auf Radwegen und Radstreifen, sondern überall.

„Tag der Verkehrssicherheit und Start der E-Tretroller am selben Tag“, freute sich der ACE-Vorsitzende Stefan Heimlich. Kein anderer Zeitpunkt eigne sich besser, um für mehr Sicherheit und die Akzeptanz vorhandener Regeln zu werben. „Für die Vision Zero, null Verkehrstote, gilt es, bei steigender Mobilität für alle, egal ob per Auto, Fahrrad, Pedelec, Roller oder zu Fuß unterwegs, die Regeln im Straßenverkehr einzuhalten.“ Denn dort sei niemand alleine unterwegs. Nur, wenn alle Verkehrsteilnehmer sich sowohl um ihre eigene als auch um die Sicherheit anderer kümmerten, kämen alle unversehrt ans Ziel.

Aufmerksamkeit erhöhen

Fatale allgemeine Folgen können sich schon bei kleinen individuellen Nachlässigkeiten ergeben: Einmal den Schulterblick vergessen, ohne Blinken oder Handzeichen die Spur gewechselt. Kurz in der zweiten Reihe geparkt oder bei roter Ampel noch geschwind durch den Fußverkehr geschlängelt. Insbesondere bei Pedelec- und Tretrollervarianten mit elektrischem Hilfsantrieb unterschätzen andere Verkehrsteilnehmer laut Heimlich die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit. Gefährliche Situationen kämen so rasch zustande.

Infrastruktur anpassen

Damit die Verkehrssicherheit nicht auf der Strecke bleibt, soll die notwendige Infrastruktur zeitnah ausgebaut werden, fordert der ACE. „Angesichts der gestiegenen Unfallzahlen bei Radfahrern und Fußgängern im Jahr 2018 muss sichergestellt werden, dass E-Scooter und Fahrräder gemeinsam sicher Platz auf Radwegen und Radstreifen finden“, erläuterte Heimlich. Die zunehmende Zahl elektrifizierter Fahrzeuge verändere das Straßenbild und bringen dabei zugleich neue Bedürfnisse sämtlicher Nutzergruppen des öffentlichen Verkehrsraums auf den Asphalt.

Insbesondere Radwege scheinen daher von Bedeutung für eine zeitgemäße Verkehrs-Infrastruktur zu sein. „Richtig ist die Entscheidung, E-Scooter von Gehwegen zu verbannen. Das bedeutet aber auch, dass Radwege und Radstreifen unverzüglich ausgebaut werden müssen. Vielerorts haben sie ihre Kapazitätsgrenzen bereits überschritten“, erklärte Verkehrs-Fachmann Heimlich. TA

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26.06.2019, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 26.06.2019, 01:00 Uhr

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